Guttenberg über Politiker: „Wir werden von einsamen Menschen regiert“

Wie Einsamkeit die Demokratie untergräbt

Bei wachsender Einsamkeit sinkt zudem der gesellschaftliche Zusammenhalt, was Menschen wiederum anfälliger für extremistische und demokratiefeindliche Gruppierungen macht. Diese locken nämlich mit ebenjenem Gefühl von Zusammenhalt, nach dem sich betroffene Menschen sehnen. Einsamkeit ist also nicht nur ein persönliches Problem, sondern ein gesellschaftliches.

Und da Politiker*innen auch nur Menschen sind, wirkt sich chronische Einsamkeit auch auf ihre Psyche aus – mit dem zusätzlichen Umstand, dass diese Personen Entscheidungen fällen, die uns alle betreffen. Guttenberg erzählte im SZ-Interview, dass er bei seinem Rücktritt mit nur 39 Jahren „nach jahrelangem Raubbau“ auch am Ende seiner Kräfte gewesen sei. Dennoch wolle er jungen Menschen nicht davon abraten, in die Politik zu gehen. Seiner Meinung nach müsste es aber mehr Möglichkeiten zum Hin- und Herwechseln zwischen Politik und Berufsleben geben.

„Und doch wünsche ich mir, dass sich junge Menschen mit Gestaltungswillen für die Politik entscheiden. Ich wünsche mir, dass sie nicht von verkrusteten Parteistrukturen desillusioniert werden.“

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Bild: Kai Mörk, Msc2011 Moe034, CC BY 3.0 DE, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)