Hannover räumt Diskriminierung von Sinti und Roma ein

Ziel der Stadtverwaltung sei es daher gewesen, eine „Unbequemlichkeitskultur“ zu etablieren, um Migrationsanreize möglichst gering zu halten. Diese äußere sich dadurch, dass Roma gezielt in teils menschenunwürdigen Unterkünften untergebracht oder immer wieder willkürlich umquartiert worden seien. Zudem seien beim Jobcenter Anträge von Roma verschwunden und ihnen zustehende Dolmetscher*innen verweigert worden. In den Interviews tauchten auch immer wieder antiziganistische Narrative auf.

Stadt sieht Nachholbedarf

Die Stadtverwaltung räumt ein, „dass es antiziganistische Handlungsmuster innerhalb der Verwaltung“ gebe und das Bewusstsein für antiziganistische Narrative unterschiedlich stark vorhanden sei. Großen Teilen der Gesellschaft sei die jahrhundertealte Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma nicht bewusst, daher sei es das Ziel, „zu einer allumfassenden Sensibilität zu kommen“. Die Stadtverwaltung Hannover will sich dem widmen, betont aber auch, dass sie es als „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ ansieht.

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Bildquelle: Daniel Lengies via Pexels, CC0-Lizenz