Drogen als Medikamente

Heroin, Kokain und Co.: Als harte Drogen Medikamente waren

3. LSD zur Behandlung von Alkoholismus

LSD ist bekannt als die Kult-Droge der Hippie-Szene der 1960er-Jahre. Doch die Droge kam nicht nur zur Bewusstseinserweiterung und zur Flucht vor der banalen Gesellschaft zum Einsatz. Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann konnte bereits im Jahr 1938 die positive Wirkung von LSD in der Medizin (Lysergsäurediethylamid) nachweisen.

So kam es, dass sich Hofmann für den Gebrauch des Halluzinogens in der medizinischen Forschung einsetzte. In den 50er-Jahren wurde die Droge unter anderem zur Behandlung von Alkoholiker*innen eingesetzt – und das sehr erfolgreich. In etwa der Hälfte der Fälle, in denen das Rauschmittel zum Einsatz kam, konnte ein positives Ergebnis erzielt werden. Auch zur Behandlung von Psychosen wurde LSD eingesetzt.

Trotz der positiven Wirkung des Rauschmittels ist es allerdings nie zu einer Etablierung der Droge in der Medizin gekommen. Das Mittel fand nämlich schnell den Weg vom Labor auf die Straße und entwickelte sich in den 60er-Jahren innerhalb kürzester Zeit zur Kult-Droge. Durch die Beliebtheit des Halluzinogens in der Drogenszene geriet es in Verruf. So kam es, dass LSD im Jahr 1966 in den USA und 1971 auch in Deutschland verboten wurde.

LSD und andere Psychedelika sind aktuell allerdings auf einem guten Weg, in der Medizin erneut salonfähig zu werden. Seit einigen Jahren wird wieder an Behandlungen mit Halluzinogenen geforscht. In der Schweiz beispielsweise dürfen Therapeut*innen inzwischen depressive Patient*innen mit Psychedelika therapieren.

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Bildquelle: Pretty Drugthings via unsplash; CC0-Lizenz