Trostloses Dasein einer Legehenne. Bild: Unsplash

Fütterer is(s)t anders: Warum Hühner Eier legen und wie sie gehalten werden

Haltung erkennen

Aus welcher Halteform rohe Eier im Supermarkt kommen, kann man relativ einfach checken – auch, wenn kein Karton oder keine Info dabeisteht. Auf jedem Ei ist ein Code gedruckt, der über die Haltungsform aufklärt.

Beispiel: 1-DE-012345

Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Haltungsform:
0 = Ökologische Erzeugung („Bio-Eier“)

1 = Freilandhaltung („Freilandeier“)

2 = Bodenhaltung

3 = Kleingruppenhaltung („Käfigeier“)

Der Ländercode informiert über die Herkunft (Herkunftsland oder Bundesland) und die Zahl am Ende über den Legebetrieb.

Jedes zweite Ei wird verarbeitet. Aus welcher Haltung Eier in verarbeiteten Produkten sind, lässt sich wiederum nur schwer zurückverfolgen. Sehr häufig werden dafür Eier aus Käfighaltung verwendet.

Kükenschreddern: Tod am Fließband

Die moderne Eierproduktion führt dazu, dass die Lebenserwartung der Legehennen nicht mal zwei Jahre ist. In riesigen Brütereien wird daher für den Nachschub in den Legebatterien gesorgt.

Problem Nummer eins: Die Küken, die dort zur Welt kommen, werden ohne Kontakt zur Mutter in Brutmaschinen ausgebrütet.

Problem Nummer zwei: Das gilt nur für die weiblichen Hühner. Da männliche Küken für die Geflügelindustrie unwirtschaftlich sind, werden sie kurz nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet. Sie legen keine Eier und liefern außerdem wenig Fleisch für die Fleischproduktion. Jährlich sterben bis zu 50 Millionen männliche Küken. Eine gängige und grausame Praxis ist das Schreddern, bei dem die Küken direkt vom Fließband in den Tod geschickt werden.

Diese unethische Praxis wurde bislang vom Bundesverwaltungsgericht geduldet, da das massenhafte Töten von Küken zwar kein „vernünftiger Grund“ ist, es bisher aber auch keine geeigneten Alternativen gab.

Doch es gibt Hoffnung: Ab 2022 soll endlich Schluss mit Kükenschreddern sein – so ein Gesetz, das jüngst von Agrarministerin Julia Klöckner verabschiedet wurde. Aber: Das löst zwar das Problem des Kükenschredderns, es ändert jedoch nichts am Tierleid der Legehennen. 

Wer schon einmal so ein süßes Flauschknäuel in der Hand gehalten hat, kann unmöglich noch Eier essen. Bild: Lolame auf Pixabay