Eine Kuh blickt aus ihrer Herde heraus. Bild: Unsplash

Liebe Parteien, was tut ihr eigentlich fürs Tierwohl?

Am 26. September sind Wahlen, das wissen wir mittlerweile alle, nur in welches Kästchen soll man eigentlich sein Kreuz setzen und welche Themen sind relevant? Wir haben uns für euch die Arbeit gemacht und die Parteiprogramme der wichtigsten Parteien nach dem durchforstet, was wirklich interessiert: Inhalte

Heute zum Thema: Tierwohl

Wie sich die Menschen gegenüber Tieren verhalten, sagt viel über sie selbst aus. Uns hat interessiert, wie sehr den Parteien das Tierwohl am Herzen liegt. Dazu habe ich die Wahlprogramme nach Stichwörtern wie Tierwohl, Tierschutz und Tiere durchsucht und war schockiert darüber, wie wenig die Stimme unserer stillen Erdmitbewohner teilweise gehört wird. Von der ein oder anderen Partei war ich jedoch auch positiv überrascht.

CDU/CSU

Die CDU will für ein besseres Tierwohl sorgen, indem sie die Landwirtschaft stärkt. Eine permanente Effizienzsteigerung unter Industriebedingungen ist auf Dauer nicht nur unrealistisch, sondern schafft vor allem kleine Betriebe ab. Stattdessen soll es um Nachhaltigkeit und Modernisierung gehen. Nur eine starke Landwirtschaft vermag es dem Tier ein artgerechteres Leben zu ermöglichen. Durch insbesondere Investitionen sollen die Tierwohlstandards gefördert werden. Dazu wird ein Tierwohlstall-Förderungsgesetz erlassen. Gleichzeitig soll die Nutztierhaltung eine Besserung erfahren. Dabei nimmt sich die CDU die Empfehlungen der Borchert-Komission zum Vorbild. Die Komission ist an einem Umbau der Nutztierhaltung zugunsten des Tierwohls interessiert. Sie macht Vorschläge dazu, wie die Umsetzung glückt und finanziert werden kann. Auch sollen Tiertransporte strenger reguliert werden. Denn kürzere Transportwege bedeuten weniger Stress für das Tier. Und so sollen kürzere Fahrzeiten vor allem beim Tiertransport aus der EU an Drittstaaten sichergestellt werden.

„Unser Ziel ist, Fleisch statt lebende Tiere zu transportieren.“

Hierzu soll eine verpflichtende europäische Haltungs-/Tierwohlkennzeichnung erlassen werden, sodass Verbraucher*innen die Herkunft der Lebensmittel und der Haltungsbedingungen der Tiere einfacher nachverfolgen können. Im Großen und Ganzen hören sich die Versprechungen der CDU gar nicht mal so schlecht an, jedoch sind ihre Aussagen größtenteils pauschal. Im Detail gehen sie nur noch auf das Verbieten von Kükentötungen und auf die Regulation der Wolfspopulation ein. Die CDU sieht Deutschland im weltweiten Vergleich, was das Tierwohl angeht, unter den ersten Plätzen. Die Partei möchte hier zwar nicht Halt machen, die Frage ist jedoch, ob sie von solch einem Standpunkt aus motiviert ist, auch genug zu tun.