I’m Tired Of: Diskriminierungen, die wir nicht mehr hören können

Sie haben genug! Auf „FreeTheNipple“ folgt jetzt „I‘m Tired“, ein Fotoprojekt der zwei Engländerinnen Paula Akpan (21) und Harriet Evans (21), die die Schnauze voll haben. Sie haben genug von alltäglichen, scheinbar harmlosen „Micro Aggressionen“, die Betroffene in ihrem Alltag wiederfahren. Seit Juni dieses Jahres haben sie also, nach dem „FreeTheNipple“ Vorbild, das Projekt ins Leben gerufen. Menschen verschiedener Geschlechter und Nationalitäten zeigen mit ihrem rückenfreien Schwarz-Weiß-Fotos, was sie einfach nicht mehr hören können.

„I’m tired of hearing that my black boyfriend ruined my vagina.“

„I’m tired of being shamed for my natural bodyhair.“

„I’m tired of hearing ‚that’s gay‘.“

 

Keine Macht den Diskriminierungen!

 

Die Liste der „versteckten“ alltäglichen Vorurteile und Diskriminierungen ist bunt und vor allem lang. Diese sollen durch das Projekt zum Einen aufgedeckt, es soll aber auch ein kathartischer und befreiender Effekt bei den Mitmachern ausgelöst werden. Zu sehen, dass Andere auch mit vorschnellen Urteilen zu kämpfen haben, gebe vielen Trost, so die Ideengeber. „We’re so often told that many social problems are disappearing: homophobia, racism, sexism, victim blaming” erzählt Apkan BuzzFeed News, “but our subjects and both myself and Harriet are still facing problems like these on a daily basis.”

Aber warum denn unbedingt rückenfrei? Durch die Message auf dem nackten Rücken ist man vor allem eins: anonym. Es wird aber auch die Idee des „ein Etikett aufgedrückt bekommen“ verbildlicht, erklären die zwei Erfinderinnen. Außerdem zeigt man natürlich ordentlich nackte Haut…’Sex sells‘, das weiß jeder. Die Reaktionen auf das Projekt seien vorwiegend positiv, erzählt Paula, jedoch gebe es natürlich auch Kritik. Das Thema anzuregen und den nachhaltigen Einfluss von Alltagsdiskriminierung zu betonen, ist den Zweien aber auf jeden Fall gelungen.

 

Die Parolen auf dem Rücken

 

Mitmachen kann übrigens jeder! Den Machern einfach eine Mail schicken, oder auf Facebook, twitter. instagram oder tumblr – wow ganz schön viele Social Media Links -, über das Projekt informieren und posten. Also, wovon habt ihr echt mal genug?

 

„Although, often said in a humorous and non-malicious way; the comments feed the aggressive stereotype that shapes the perception of black men as predatory, as well as fuelling the assumption that a black male is overtly sexually charged.“

„The real problem at heart is that ultimately, sexual comments from males to females more often than not are felt with a level of physical threat, being that at any given moment, a man (generally speaking) can choose to exert his physical power over a woman.“
https://instagram.com/p/6DUL8oxRQS/

„Growing up, in a mostly Caucasian area, I had not [realized] until I was much older that the image of a black boy or man is often one of anger or aggression.“

„The reasons for my rage and my anger should not be pushed aside and belittled simply because of the color of my skin.“