Schauspielerin Ideal Kanal im Interview: „Es ist nicht mein Job, erwachsene Menschen aufzuklären“

Ideal Kanal ist Schauspielerin und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Derzeit ist sie vor allem in der ARD-Serie „Rote Rosen“ zu sehen. Dort spielt sie die Rolle der Polizistin Dilay Kilic, die sich mit dem Drama, der Liebe und den Intrigen des Lebens auseinandersetzen muss. In der Vergangenheit war Ideal im Schauspielbereich jedoch schon vielseitig aktiv. Im Interview gibt sie uns einen Einblick in ihr Leben vor der Schauspielerei und erzählt auch von ihren Rückschlägen.

Vor der Schauspielkarriere

Du bist in Berlin geboren und aufgewachsen – da hast du sicherlich einiges erlebt. Gibt es eine Zeit oder einen Ort, an den du dich besonders gerne zurückerinnerst?

Ideal: „In meiner Jugend habe ich meine Zeit sehr oft in einem Jugend-Mädchen-Zentrum in Neukölln verbracht. Dort habe ich super viel für mich gelernt und zwei tolle Frauen kennengelernt. Die eine war eine Deutsch-Türkin, die mich inspiriert hat, weil sie einfach anders war mit ihrer Weltanschauung und die andere hat mich bis zum Ende meines Studiums unterstützt und immer motiviert. Es spielt eine große Rolle in meinem Leben, dass ich die Chance hatte, dort hingehen zu können.“

Bevor du die Schauspielkarriere eingeschlagen hast, hast du nach deinem Abitur unter anderem Turkologie in Berlin und teilweise auch in Istanbul studiert. Welche Unterschiede konntest du zwischen dem Leben in Istanbul und Berlin für dich wahrnehmen?

Ideal: „Studieren in Berlin fand ich langweilig, nachdem ich in Istanbul war. (lacht) Istanbul habe ich ausgesucht, weil ich da an den Wochenenden immer einen Schauspielkurs besuchen konnte, was dann super gepasst hat. Die Leute da waren ganz anders. In Deutschland ist man zur Uni gegangen, hat studiert und ist dann wieder gegangen – in meinem Studiengang zumindest. Als ich Leute in Istanbul kennengelernt hatte, habe ich gemerkt, dass Studieren auch Spaß machen kann. Dort hatte ich auch Seminare, die in Richtung Schauspiel und Literatur gingen. Das hatten wir in Berlin alles nicht, was mich am Ende super gelangweilt hat. Und allein die Stadt Istanbul hat mich total fasziniert, da war immer was los. Berlin ist zwar auch so, aber Istanbul lebt einfach anders. Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit zurück.“