Eine Impfspritze liegt in einer Nierenschale

Fütterer is(s)t anders: Dürfen sich Veganer*innen impfen lassen?

Perspektive in der Pandemie bewahren

Zum anderen hat Veganismus in unserer Gesellschaft seine Grenzen. In einer Welt, in der Massentierhaltung an der Tagesordnung steht und Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben werden, muss ich als Veganerin wohl oder übel manchmal Entscheidungen treffen, die gegen meine Prinzipien gehen, um Teil der Gesellschaft zu sein. Ja, Impfstoffe werden für Veganer*innen unter suboptimalen Bedingungen hergestellt. Aber Gesundheit geht vor. In einem Bedarfsfall – und eine globale Pandemie kann wohl eindeutig als Bedarfsfall gelabelt werden – ist es absolut mit den Leitlinien des Veganismus vereinbar, sich impfen zu lassen.

Man bedenke allerdings, dass SARS-CoV-2 wahrscheinlich auf einem Tiermarkt in Wuhan auf den Menschen übertragen wurde. Dort werden lebende und tote Wildtiere auf engstem Raum zusammengepfercht, geschlachtet und gekocht. Die „Lösung“ auf eine zoonotische Krankheit soll mit noch mehr Tierleid verbunden sein? Das ist nicht nur paradox, sondern abartig. Es frustriert, dass wir in einer Welt leben, die auf Tierausbeutung ausgelegt ist. Daran wird sich so schnell nichts ändern. SARS, MERS oder auch SARS-CoV-2: Diese Zoonosen sind menschengemacht. Ich wünsche mir, dass die Corona-Pandemie wachrüttelt. Tierquälerei gibt es nicht nur auf Märkten in China, sondern auch bei uns: In Schlachthöfen, in Ställen, in Laboren. Wenn wir weitere Pandemien verhindern wollen, müssen wir endlich damit aufhören, Tiere auszubeuten.

Hiermit könnt ihr schon einen kleinen Beitrag leisten: Link zur Petition gegen Tierversuche https://www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de/helfen

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Bildquelle: Mat Napo on Unsplash; CC0-Lizenz