Jeremy Fragrance macht Werbung für Rechtsextreme

Was sagt Jeremy Fragrance zu den Bildern?

„Ich wusste nicht, wofür er steht“, antwortet Jeremy Fragrance auf Nachfrage von Business Insider, warum er sich mit dem Rechtspopulisten Grosz hat ablichten lassen. Grosz habe ihn um ein Foto gebeten. Er mache grundsätzlich Fotos mit Menschen, die sympathisch seien, schrieb er per E-Mail. Zu den Fotos mit Alexander Kleine, David Bendels und Maximilian Krah, sowie zur Verlinkung der AfD-nahen Zeitung und rechtspopulistischen Medienagentur äußerte sich der Influencer nicht. Nicht alle kaufen ihm seine Rechtfertigung ab.

Der Pay-TV-Sender Sky distanzierte sich heute (11. Dezember) bereits vom Parfum-Influencer. Erst im Oktober veröffentlichte Sky eine fünfteilige „Original Reality Dokumentation“ mit Jeremy Fragrance – diese wird bis morgen aus dem Programm genommen. „Wir distanzieren uns klar von jeglichen rechtsextremen Inhalten oder Äußerungen“, antwortete ein Sky-Sprecher auf Anfrage des Spiegel. Schon Anfang des Jahres distanzierte sich Aldi Nord vom Influencer, dieser war in einem Werbespot für deren Backwaren aufgetreten. Grund waren sexistische und chauvinistische Äußerungen bei einem Auftritt auf dem OMR-Festival in Hamburg.

Die rechte Szene feiert währenddessen die Bilder mit dem Influencer bereits als Erfolg. Der Büroleiter von Björn Höcke schrieb auf X von einem metapolitischen Erfolg, der Beitrag wurde jedoch wieder gelöscht. Der Begriff „Metapolitik“ wird von der neuen Rechten als Synonym für „Kulturrevolution“ genutzt. Damit ist gemeint, dass der öffentliche Diskurs für einen Erfolg der Rechten weiter nach rechts gerückt werden muss. Durch Bilder mit Prominenten und Influencer*innen erhoffen sich rechte Gruppierungen, das zu erreichen.

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Bildquelle: 9EkieraM1, 2016-02-01 454 Jeremy Williams, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)