Knochenbruch

Jugendrheuma und Osteoporose in jungen Jahren

Jugendrheuma, Osteoporose in jungen Jahren & Co. – wenn es schon die Jugend trifft

 

„Rheuma, Osteoporose? Klar, schon davon gehört! Das sind doch Krankheiten, die man bekommt, wenn man alt wird.“ So denkt sicher die Mehrheit der unter 30-Jährigen. Aber wie sieht es mit Jugendrheuma aus? Und wer weiß schon, dass die Knochenerkrankung Osteoporose bereits in jungen Jahren auftreten kann? Oder, dass auch immer mehr junge Menschen zu hohe Cholesterinwerte haben? Die Rede ist von typischen Alte-Leute-Krankheiten, an denen keineswegs nur die alten, sondern auch junge Menschen erkranken.

 

Was ist Jugendrheuma?

 

Wenn Ärzte es mit Kinder- und Jugendrheuma zu tun haben, benutzen sie auch den Begriff Juvenile idiopathische Arthritis. Er fasst gleich mehrere Formen entzündlich-rheumatischer Erkrankungen zusammen, die sich je nach Variante auf verschiedene Bereiche des Körpers auswirken. Unabhängig davon, ob sich die Krankheit an Gelenken, Sehnen, inneren Organen oder etwa der Haut bemerkbar macht, die Ursache für Rheuma und Jugendrheuma ist immer das Immunsystem. Aus noch ungeklärten Gründen richtet es sich gegen den eigenen Körper – gegen das körpereigene Gewebe, wo ein rheumatischer Entzündungsprozess ausgelöst wird.

Kinder- und Jugendrheuma äußert sich anfangs meist mit schmerzenden Gelenken, die sich insbesondere morgens auch steif anfühlen können. Auch Schwellungen und eine Überwärmung der betroffenen Bereiche kommen vor. Der Verlauf der Erkrankung lässt sich schwer vorhersagen. Manchmal klingen die Beschwerden von allein wieder ab, hin und wieder werden sie aber auch chronisch. In jedem Fall ist eine frühzeitige ärztliche Behandlung sinnvoll.

Dank guter Therapieangebote (Medikamente, Krankengymnastik und Ergotherapie) kommen heute etwa vier von fünf der von Jugendrheuma betroffenen jungen Erwachsenen in ihrem Alltag gut klar. Von ihnen sind nur etwa fünf Prozent im Alter zwischen 20 und 35 Jahren berentet.i

Eine frühzeitige Therapie kann prinzipiell einen großen Unterschied machen. Wird ein Problem im Körper früh erkannt, lässt sich in vielen Fällen erfolgreich gegensteuern. Dafür gibt es noch mehr Beispiele. So sind etwa immer mehr junge Menschen von zu hohen Cholesterinwerten betroffen. Wird der hohe Cholesterinspiegel jedoch richtig behandelt, verringert dies das Risiko für ernsthafte

Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose (Arterienverkalkung) oder Herzinfarkt deutlich. Informiere dich hier über zu hohe Cholesterinwerte.

Aber auch vermeintliche Seniorenkrankheiten wie Diabetes oder Osteoporose, die Menschen schon in jungen Jahren betreffen können, sollten so früh wie möglich behandelt werden.

 

Was ist eine Osteoporose in jungen Jahren?

 

Die Rede ist vom sogenannten „Knochenschwund“, einer Erkrankung, die tatsächlich überwiegend Senioren betrifft. Die Osteoporose kommt aber auch in jungen Jahren vor. Sogar im Kindesalter können Knochen bereits brüchig werden, wobei diese frühe Form in der Regel andere Vorerkrankungen (etwa Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung) auslösen. Bei einer Osteoporose in jungen Jahren, die keine klare Ursache hat, sprechen Mediziner von einer Idiopathischen juvenilen Osteoporose. Sie entwickelt sich in der Pubertät und führt bei den Betroffenen zu Knochenschmerzen, Bewegungseinschränkung und spontanen Frakturen (Brüchen) ohne erkennbaren Grund. Die Symptome der herkömmlichen Osteoporose im Alter unterscheiden sich dabei kaum von denen der Osteoporose in jungen Jahren.

Grundsätzlich werden zwei Arten der Osteoporose unterschieden. Im Gegensatz zur primären Osteoporose (die häufigere Form) ist die sekundäre Variante die Folge einer anderen Erkrankung oder deren Behandlung. Als eine der Ursachen für die primäre Form gilt ein niedriger Östrogenspiegel durch die Menopause bei Frauen (postmenopausale Osteoporose). Dies ist ein Grund dafür, weshalb insbesondere Frauen ab 50 Jahren häufig an einer Osteoporose erkranken. Aber auch eine kalziumarme Ernährung, Bewegungsmangel, ein Mangel an Vitamin D und übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuss zählen zu den Risikofaktoren. Zudem besteht die Vermutung, dass auch genetische Faktoren eine Osteoporose begünstigen.

Wissenschaftler vermutet zwar, dass für Jugendrheuma und Osteoporose in jungen Jahren die Gene verantwortlich sind, am Ende ist es aber immer ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die eine Krankheit begünstigen. Gerade beim letzten Beispiel ist ein gesunder Lebenswandel enorm wichtig. Selbst wenn eine Osteoporose einen Menschen bereits betrifft, kann dieser viel tun, um seine Lebensqualität zu erhalten oder sogar zu verbessern. Ausreichende Bewegung, eine gesunde Ernährung (in diesem Fall kalziumreich) und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol können hierbei einen großen Unterschied machen.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz