Kosmetik

Mizellen-Kosmetik, Enzyme und Stammzellen

Mizellen-Kosmetik, Stammzellen und Enzyme – ein Guide durch den Beauty-Dschungel

 

Mizellen-Kosmetik, Enzympeeling, Fruchtsäure und Stammzellen: Klingt aufregend und hat die Beauty-Industrie in den vergangenen Jahren revolutioniert. Das ist nicht nur im Hochpreissegment der Fall. Wer mit offenen Augen durch die Drogerie geht, wird zahlreiche innovative Inhaltsstoffe entdecken. Was hinter Mizellen, Stammzellen und Enzymen steckt und was sie mit Kosmetika zu tun haben, verrät dir dieser Artikel.

 

Enzyme und Kosmetik – passt das zusammen?

 

Für zahlreiche körpereigene Prozesse sind Enzyme wichtig: Sie treiben biochemische Reaktionen an, wandeln Stoffe um und können Moleküle aufspalten. Enzyme – zum Beispiel im Speichel – zersetzen die Nahrung und ermöglichen, dass der Körper an die benötigten Grundbausteine kommt. So spielen sie vor allem bei den Verdauungsprozessen eine wichtige Rolle. Aber welchen Zweck haben Enzyme in Beauty- und Pflegeprodukten?

Bei Kosmetika ist die biochemische Reaktion, die pflanzliche Enzyme auf der menschlichen Haut auslösen, von Relevanz. Das kommt häufig bei Peelings zum Einsatz. Mehr zu Enzympeelings lässt sich meistens den Herstellerangaben der einzelnen Produkte entnehmen. Das Prinzip eines enzymbasierten Peelings beruht aber generell darauf, dass Enzyme die Fähigkeit besitzen, Stoffe zu zersetzen.

Enzyme-Kosmetik hat das Potenzial, Proteine und Fette aufzuspalten. Diese beiden Stoffe sind zwei Hauptbestandteile von Hauttalg. Wirken nun die Enzyme auf der Haut, können sie überschüssigen Talg lösen. Auch Hautschüppchen, die bereits abgestorben sind, werden durch biochemische Reaktionen zersetzt. Das Hautbild wird dadurch sichtlich verfeinert.

Es handelt sich bei einem Enzympeeling nicht um ein mechanisches Entschuppen der Haut durch Reibung, beispielsweise durch kleine Körnchen. Aufgrund der chemischen Prozesse spricht man bei Enzympeelings, ähnlich wie bei Fruchtsäurepeelings, vom chemischen Peelen. Dabei ist es äußerst wichtig, die Einwirkzeit strikt einzuhalten – andernfalls kann die chemische Reaktion auch die gesunde Hautschicht angreifen und unschöne Rötungen oder gar Verbrennungen nach sich ziehen.

 

Mizellen-Kosmetik: Kleinste Teilchen revolutionieren die Pflege

 

Die Wirkung von Mizellen basiert ebenfalls auf einem chemischen Prinzip. Mizellen sind kleine Moleküle, deren Größe sich im Nanobereich, also ein milliardstel Meter, bewegt. Sie werden vornehmlich in Reinigungs- und Abschminkprodukten verwendet, da die Moleküle in der Regel besonders fettlösend sind. Zudem können sie Schmutzpartikel umhüllen und anziehen – das Prinzip gleicht ein wenig einem Magneten.

Mizellen-Kosmetik und Reinigungsprodukte wirken meistens ohne Wasser und können einfach so auf die Haut oder ein Wattepad gegeben und angewendet werden. Dank der fettlösenden Eigenschaft entfernen die Reinigungsprodukte die Rückstände auf der Haut besonders schonend. Dazu zählen nicht nur Make-up-Reste, sondern auch Staub und Schmutz aus der Luft.

Ähnlich wie bei der Enzyme-Kosmetik kommt das gerade empfindlicher Haut zugute: Die chemischen Eigenschaften der Inhaltsstoffe reinigen deutlich sanfter. Starkes Rubbeln und andere mechanische Reize sind nicht notwendig, wodurch man unsichtbare Mikroverletzungen der Hautoberfläche und Rötungen vermeiden kann.

 

Das haben Beauty und Stammzellen gemein

 

Stammzellen-Kosmetik erfreut sich vor allem im Anti-Aging-Sektor großer Beliebtheit. Bei Stammzellen handelt es sich nicht um menschliche Zellen, sondern um Pflanzenzellen – oftmals aus Rosenblüten oder Äpfeln. Der Grundgedanke dahinter: Da sich Stammzellen als Vorstadium einer ausgewachsenen Körperzelle vielmals teilen und jede Art von neuer Zelle bilden können, entsteht ein Perpetuum mobile. Die Zellen erneuern sich beständig und lebenslang selbst.

Gelingt es dem Körper, die pflanzlichen Stammzellen aufzunehmen, besteht die Möglichkeit, dass sich beispielsweise gealterte Haut selbst erneuert. Ob Stammzellen-Kosmetik wirkt, ist derzeit noch stark umstritten. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen ist noch nicht erforscht, ob menschliche und pflanzliche Stammzellen kompatibel sind. Zum anderen geben einige Forscher zu bedenken, dass Zellen nur in einem stark kontrollierten Umfeld wachsen. Temperatur, Nährstoffe und Co. müssen stimmen, damit sich die Zellen erneuern können. Es bestehen Zweifel, ob diese Voraussetzungen in einem Cremetiegel gegeben sind.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz