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Kleopatras Grab entdeckt? Das steckt hinter dem Fund

Wurde tatsächlich Kleopatras Grab entdeckt? Seit 2004 sucht die karibische Archäologin Kathleen Martínez gezielt nach der Grabkammer Kleopatras. Fast 20 Jahre später stießen sie und ihr Team nun auf einen Tunnel, der eventuell zum Ziel ihrer Suche führen könnte.

Wer war die letzte Königin des Alten Ägyptens?

Kleopatra VII. herrschte zwischen 51-30 v. Chr. als Königin über Ägypten. Bis ins Jahr 44 v. Chr. teilte sie sich die Herrschaft mit ihrem jüngeren Bruder, den sie zuvor heiratete. Im Laufe der Jahre versuchte Kleopatra immer wieder, sich eine Alleinherrschaft aufzubauen. Für diese Versuche wurde sie letztendlich 49 v. Chr. von ihrem Bruder aus Ägypten verbannt. Der sich anbahnende Krieg zwischen den beiden Geschwistern wurde von dem römischen Konsul Gaius Iulius Caesar, dem späteren Diktator des Römischen Reiches, verhindert. Kleopatra gelang es, die Gunst Caesars für sich zu gewinnen und konnte somit die Mitregentschaft Ägyptens wiedererlangen.

Nach Caesars Tod übernahm Marcus Antonius die Macht über Rom und demzufolge die Verwaltung über Ägypten. Kleopatra schaffte es, auch ihn auf ihre Seite zu ziehen und es wird davon ausgegangen, dass sie zwei Jahre vor ihrem Tod heirateten. 30 v. Chr. wurde sie vom späteren Kaiser Augustus gefangen genommen, welcher sie in Rom zur Schau stellen wollte. Um dieser Scham zu entgehen, beging Kleopatra Selbstmord. Forscher vermuten, dass sie neben Marcus Antonius, der im selben Jahr starb, begraben wurde. Kleopatra VII. gilt als letzte Regentin des hellenistischen Ptolemäerreiches, da Ägypten nach ihrem Selbstmord im Jahr 30 v. Chr. in die Hände des Römischen Reiches fiel.

Die Suche nach Kleopatras Grabkammer

Schon lange wurde immer wieder nach der Grabkammer gesucht, in der Kleopatra bestattet wurde. Die größte Problematik dabei war, dass es kaum Anhaltspunkte zu ihrer Ruhestätte gibt. Die wenigen Hinweise, die vorhanden sind, müssen zudem mit einem kritischen Auge betrachtet werden. So sind sich Expert*innen bis heute uneinig darüber, ob sie tatsächlich mit Marcus Antonius bestattet wurde. Auch ist unsicher, wie genau sie Selbstmord beging und wo sie sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt. Bekannt ist jedoch, dass sie zu Lebzeiten eine Grabkammer errichten ließ.

Einige Forscher*innen vermuten, dass diese in dem Teil von Alexandria lag, welcher im 5. Jahrhundert aufgrund eines Erdbebens versunken ist. Andere Forscher*innen nehmen hingegen an, die Grabkammer befände sich gar nicht in Alexandria, sondern in Taposiris Magna. Die altertümliche Stadt befindet sich knapp 50 Kilometer von Alexandria entfernt. Bei vorherigen Ausgrabungen wurden dort bereits Gräber gefunden.

Sensationsfund

Eine gezielte Suche wurde erstmals 2004 von der karibischen Archäologin Kathleen Martínez eingeleitet. Jetzt, fast 20 Jahre nach dem Beginn der Suche, wurde ein Sensationsfund gemacht. In Taposiris Magna sind die Forscher*innen unterhalb eines Tempels auf einen gewaltigen Tunnel gestoßen, wie das ägyptische „Ministry of Tourism and Antiquities“ bekannt gab. Der Tunnel ist 1300 Meter lang und liegt knapp 13 Meter unter der Erde. Auch wurden weitere erstaunliche Fundstücke entdeckt, unter anderem zwei Köpfe aus Alabaster, die womöglich aus der Ptolemäerzeit stammen. Des Weiteren wurden in den unterirdischen Gewölben Münzen mit Prägungen von Kleopatra gefunden. Für Martínez ein weiteres Indiz dafür, dass Kleopatras Grabkammer am Ende des Tunnels liegen könnte. Sie sagt: “This is the perfect place for the tomb of Cleopatra. If there’s a one percent chance that the last queen of Egypt could be buried there, it is my duty to search for her.”

Sollten Martínez und ihr Team tatsächlich auf die lang verschollene Grabkammer stoßen, wäre dies einer der wichtigsten archäologischen Funde der letzten Jahrzehnte. Zu vergleichen wäre diese Sensation nur mit dem Fund der Grabstätte von Tutanchamun im Jahr 1922.

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