Körper, Gesicht und Frisur – 2021 zwischen natürlich und auffallend

Abbildung 1: Es ist die Pose, die Bände spricht. In diesem Fall zaubert das luftig-weiße Outfit einen Hauch von Unschuld über das Bild. Und auch das Make-up ist natürlich – ebenso wie es 2021 angesagt ist.

Wie ist es eigentlich im Jahr 2021 um die Schönheit der Menschen bestellt? Welchen Trends eifern sie nach? Welche Beauty-Trends kippen die großen Modemacher dieser Zeit auf die (virtuellen) Laufstege, um Fans auszumachen? Und inwiefern wird mit plastischen Eingriffen, Make-Up und Co. eingegriffen, um das persönliche Idealbild zu verkörpern? Die folgenden Rechercheergebnisse zeigen, worauf es in puncto Schönheit im Jahr 2021 ankommt.

Der Bodycheck 2021: Reicht die Pose oder wer schlägt den Gang zum Arzt ein?

Unter #InstaVsReality kursieren gerade jede Menge spannende Bildcollagen, die zeigen, was die Körperhaltung mit dem Körper machen kann. Es waren vor allem die Influencer der Kategorie „Body Positivity“, die zeigen wollen: Niemand ist durch und durch perfekt. Das zeigen die Aufnahmen derer, die posten, wie sehr sich die Körperhaltung auf das Abbild des Körpers wirklich auswirkt. So könnte ein Selfie in gerader, aufrechter Pose deutlich mehr Speck an den Hüften vermuten lassen wie auf einem Bild, bei dem Po und Becken nach hinten geschoben werden oder Brustbein und Rumpf deutlich in die Höhe gereckt werden. Das Selfie von der Seite ist deutlich weniger attraktiv als die inszenierte Pose mit angespannten Muskeln. Doch hängt wirklich alles ausschließlich von der „richtigen“ Pose ab?  

Die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen zeichnet dieses Bild: Im Jahr 2020 wurden 81.516 Eingriffe dokumentiert, das sind nur 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der ästhetisch-plastischen Operationen ist von 36.571 (2019) auf 33.173 (2020) gefallen; die Anzahl der minimalinvasiven Behandlungen ist von 46.767 (2019) auf 48.343 (2020) gestiegen. Damit ändert sich das Verhältnis von ästhetisch-plastischen Operationen zu minimalinvasiven Eingriffen zugunsten „kleiner“ Eingriffe. Vor allem Frauen entscheiden sich deutlich häufiger (95,2 Prozent) für minimalinvasive Behandlungen als Männer. Auch inhaltlich zeichnen sich Trends ab: So entschieden sich 14,6 Prozent der behandelten Patienten (14,2 Prozent Frauen, 16,8 Prozent Männer) für einen intimchirurgischen Eingriff. Auch Ober- und Unterlidstraffungen sowie Botox-Behandlungen nahmen deutlich zu.

Das Top-3-Ranking der beliebtesten Eingriffe blieb hingegen unverändert. Eine Behandlung mit Botulinum steht nach wie vor an erster Stelle, Hyaluron-Injektionen rangieren auf Rang 2 und die Fettabsaugung landet auf dem dritten Rang. Seitens der Patienten geht der Trend deutlich zu regionalen Anbietern. Anstatt ins Ausland zu reisen, suchen Interessierte beispielsweise die Plastische Chirurgie Frankfurt auf.

Der Blick ins Gesicht: Welches Make-up ist 2021 besonders angesagt?

Natur pur könnte das Motto für das Jahr 2021 lauten. Damit verabschiedet sich die Mode- und Make-up-Welt von starken Konturen und dem Barbie-Look und setzt auf Natürlichkeit. Der ungeschminkte No-Make-up-Look ist also zurück und prägt einen Beautytrend, der als Skinimalism bekannt werden könnte. Was sich dahinter verbirgt? Natürliche Komponenten – also ganz schlicht die Haut. Was erlaubt ist, ist passende Pflege, die möglichst aus der Kategorie der Naturkosmetik stammen sollte. Und auch außergewöhnliche Optiken, wie etwa die Fake Freckles, die künstlich aufgemalte Sommersprossen bezeichnen, sind denkbar.

Abbildung 2: Ein natürliches Make-up ist angesagt – doch zum Date im Freien ist eine betonte Augenpartie (mit Mut zur Farbe Schwarz) durchaus erlaubt.

Alternativ darf es – wenn Ausgehen wieder möglich ist – hier und da durchaus peppig werden, beispielsweise auf den Lippen oder rund um die Augen.

Die Augen: Kajal, Eyeliner und dunkler Lidschatten sind das Trio, das ein rauchiges Augen-Make-up ins Gesicht zaubern soll. Wichtig ist dabei der Mut zur Farbe Schwarz. Auch verführerische Fox Eyes, die Nachfolger der Cat Eyes, liegen im Jahr 2021 im Trend. Durchaus ungewöhnlich ist hingegen der Hype auf Augenringe, der gerade auf TikTok nachzuverfolgen ist. Oder waren die Schatten unter den Augen vielleicht gar nicht gewünscht, sondern nur ein Effekt, der dem No-Make-up-Look folgt?

Die Lippen: „Rote Lippen soll man küssen“, trällerte einst Cliff Richard. Und all jene, die den Song wortwörtlich beherzigen möchten, bekommen damit im Jahr 2021 reichlich zum Knutschen, denn: Lippenstift in knalligen Farben ist angesagt und erwünscht. Pink und Rot treffen also den Nerv des Sängers. Wer die knallbunten Lippen modern interpretieren möchte, setzt auf Neonfarben.

Gut frisiert: Erleben 2021 die haarigen Zeiten von anno dazumal ein Revival?

Offensichtlich ja. Der Pony wird im Jahr 2021 zum Statement, das in allen Facetten erlaubt ist. Er darf bis in die Augen ragen und die Stirn fast nahezu verbergen oder auch luftig-leicht geschnitten sein. In der überlangen Variante passt der Pony besonders gut zum French-Cut, also dem Haarschnitt, der auf dem Schlüsselbein endet und durchgestuft ist. An Charlys Engels aus den 70er-Jahren erinnert der Beach-Waves-Look mit Stirnfransen. Das Pendant bilden strengere Haircuts. Das Besondere am Couture-Haar-Trend sind die minimalistischen Helferlein, wie etwa Haarreifen, die die Haare mit einem schlichten silbernen Reifen zurückhalten. Wer haartechnisch besonders mutig durchs Jahr 2021 flanieren möchte, kann den kantigen Fransenlook oder das Modell „Vokuhila“ tragen, das ganz bewusst ein wenige improvisiert wirken darf. Darüber hinaus gilt: Auch auf dem Kopf darf es im Jahr 2021 bunt und haarig werden.

Abbildung 3: Der Pony ist ein Statement, das in 2021 vielseitig interpretiert werden kann.

Abbildung 1: pixabay.com © Engin_Akyurt (CC0 Public Domain)

Abbildung 2: pixabay.com © Bessi (CC0 Public Domain)

Abbildung 3: pixabay.com © ivanovgood (CC0 Public Domain)