Komödie „Flamin’ Hot“ auf Disney+: Jesse Garcia und Annie Gonzalez im Interview

Vom sympathischen Snack-König, den alle Welt kennen muss: Am 9. Juni 2023 erscheint die biografische Komödie „Flamin‘ Hot“ exklusiv auf Disney+. Sie erzählt die Geschichte von Richard Montañez, dem Erfinder der in den USA beliebten „Flamin‘ Hot Cheetos“. In den Hauptrollen spielen Jesse Garcia als Richard und Annie Gonzalez als seine Frau Judy. Wir haben mit den beiden Protagonist*innen über ihre Liebesbeziehung vor der Kamera, die Zusammenarbeit mit der Regisseurin Eva Longoria und Alltagsrassismus gesprochen.

ZEITjUNG: Was genau hat euch beide inspiriert, bei diesem Film mitzumachen?

Jesse Garcia: Ich hatte Glück, dass ich die Rolle bekam, aber es fühlte sich auch so an, als sei sie für mich geschrieben worden. Ich denke, sie hatten keine andere Wahl, als mich für die Rolle von Richard zu besetzen.

Annie Gonzalez: (lacht) Mir geht es sehr ähnlich. Als ich das Drehbuch las, dachte ich sofort: „Wow, es geht um so viel mehr als nur einen Snack, das ist eine Liebesgeschichte.“ In Filmen und Serien gibt es nicht so viele Geschichten mit komplexen Charakteren, die wie wir aussehen und sich so fühlen.

ZEITjUNG: Der Film thematisiert einige der Probleme, mit denen Lateinamerikaner*innen in den USA tagtäglich konfrontiert werden, wie zum Beispiel systematischen Rassismus – werden im Film Situationen dargestellt, die ihr so auch erlebt habt?

Jesse Garcia: Ja, ich bin als mexikanisch-amerikanisches Kind in Wyoming aufgewachsen und habe mein ganzes Leben lang Rassismus und Diskriminierung erlebt, sei es während meiner Kindheit oder am Arbeitsplatz. Man hat teilweise Gegenstände nach mir geworfen. Solche Sachen machen mir aber nichts mehr aus. Ich lasse mich davon nicht beeinflussen, denn guck mal, wo ich jetzt stehe!

Annie Gonzalez: Amen! Ich habe das Glück, dass ich nie mit der Idee aufgewachsen bin, dass ich aufgrund meiner ethnischen Zugehörigkeit oder meines Geschlechts etwas nicht kann. Ich habe auch Rassismus erlebt, aber mir wurde beigebracht, blöde Kommentare oder Ungerechtigkeiten zu ignorieren und ihnen keine Bedeutung in meinem Leben zu geben. Es ist, wie es ist. Man muss nach vorne schauen.

ZEITjUNG: Was war die größte Herausforderung im Hinblick auf die Darstellung der mexikanischen Kultur in diesem Film?

Annie Gonzalez: Wir hatten das Glück, dass Eva Longoria Regie geführt hat. Sie selbst hat auch mexikanische Wurzeln, daher waren wir perfekt bei ihr aufgehoben und es gab keine Herausforderungen. Über 80 Prozent der gesamten Film-Crew, inklusive der Leute hinter der Kamera, sind lateinamerikanischer Abstammung. Eva war es ein großes Anliegen, den Film authentisch zu inszenieren. Wer entscheidet, ob unsere Geschichten was bedeuten? Das fängt an der Spitze an. So können wir dafür sorgen, dass der Film auch wirklich bei den Leuten ankommt, viele Zwischentöne hat und authentisch ist.

ZEITjUNG: Was erhofft ihr euch, dass die Zuschauer*innen aus diesem Film lernen?

Jesse Garcia: Ich hoffe, dass sie die Geschichte von Richard und Judy kennen und lieben lernen. Ihre Geschichte verdient es, gehört zu werden. Sie soll eine Inspiration für die Menschen in der lateinamerikanischen Community sein.

Annie Gonzalez: (lächelt) Sehr schön gesagt! Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.

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Bild: Disney+