Konfrontieren oder ausblenden? – Der richtige Umgang mit Neid

Was bringt es uns, neidisch zu sein?

In einem Experiment an der Oxford-Universität ließ man vier Versuchspersonen in einem unfairen virtuellen Glücksspiel gegeneinander antreten. Unfair, weil manche Spieler*innen einen höheren Geldbetrag als Wetteinsatz erhielten als die anderen. Bevor die Spieler*innen am Ende ihren Gewinn einpacken durften, gab man ihnen aber noch die Möglichkeit, den Gewinn ihrer Gegenspieler*innen zu reduzieren. Im Gegenzug mussten sie allerdings auch etwas von ihrem eigenen Geld abdrücken.

Das hat jedoch zwei Drittel der Proband*innen nicht davon abgehalten, von dieser Option Gebrauch zu machen: Die meisten haben also bewusst Einbußen in Kauf genommen, um den Erfolg der anderen zu schmälern. Neid kann also dazu führen, beneidete Personen kleinzureden oder sogar zu sabotieren, wenn wir nicht auf eine gesunde Art und Weise mit diesem Gefühl umgehen können. Aber wie sähe so ein gesunder Umgang mit Neid aus?

Konfrontieren statt ausblenden

Du solltest unbedingt vermeiden, Neidgefühle zu unterdrücken: Es ist ganz normal, neidisch zu werden, wenn andere Menschen es in vielen Dingen scheinbar leichter haben als wir selbst. Es ist auch ganz normal, sich hin und wieder mit anderen Menschen zu vergleichen. Neid an sich ist weder gut noch schlecht.

Lassen wir uns etwa von unserem Neid motivieren, besser zu werden, kann er durchaus produktiv sein und uns langfristig helfen. Die Probleme fangen erst an, wenn unser Neid nicht in Ehrgeiz, sondern in Missgunst umschlägt. Um das zu verhindern ist es wichtig, am eigenen Selbstwertgefühl zu arbeiten: Wer permanent mit dem Gefühl aufwächst, zu wenig zu bekommen, tendiert auch eher zu Missgunst. Ein gesundes Selbstbewusstsein hilft uns dabei, unseren eigenen Wert nicht über Gebühr am Vergleich mit anderen festzumachen. Stattdessen solltest du deinen Selbstwert aus dem schöpfen, was du schon alles erreicht hast. Das können große, aber auch kleine Erfolge sein – dein wichtigster Maßstab bist du!

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Bildquelle: Brett Sayles via Pexels; CC0-Lizenz