Kosovos starke Frauen: Es gibt mehr als Mutter Theresa

Von Vjosa Çerkini

Kosovo – ein alter Name eines neuen Staates, der als ein unabhängiger Staat gerade einmal seit 8 Jahren existiert. Ein Staat, in dem der Krieg erst vor einigen Jahren beendet wurde. Ein Staat, in dem fast immer die Männer als Helden gefeiert wurden und nur selten die Frauen. Wie so oft.

Dabei lohnt es sich, auch einen Blick auf die kosovarischen Frauen zu werfen, die schon immer viel für ihre krisengeschüttelte Heimat getan haben. Seit Kurzem erst sind einige von ihnen ins Rampenlicht getreten und werden von der Öffentlichkeit wirklich wahrgenommen – abgesehen von Mutter Teresa natürlich, die von der Medien als die „Großmutter Albaniens“ bezeichnet wird und auch knapp 20 Jahre nach ihrem Tod immer noch ein Symbol für die Humanität und Großzügigkeit der albanischen Frauen ist. Sie hat Millionen Frauen inspiriert, national wie international, und wurde Anfang Juni vom Papst heilig gesprochen. Für viele Albaner repräsentiert sie mit ihrer Barmherzigkeit auch das Land, aus dem sie stammt.

 

Musikstars aus Kosovo

 

Es gibt aber noch mehr Frauen, die den Kosovo weltweit vertreten – Rita Ora zum Beispiel, die in Pristina geboren wurde und wegen des damaligen Krieges mit ihrer Familie nach England emigrierte. Sie gehört heute zu den internationalen Megastars der Musikindustrie und trägt den Titel “Ambassador of Kosovo in the world”. In London aufgewachsen, betont sie stets ihre „wahre“ Heimat, den Kosovo – hier hat sie auch 2012 den Videoclip ihres Songs “Shine ya light” realisiert.

Aktuell sind viele weitere albanische Namen in den Top 10 der Musik-Charts präsent: Bebe Rexha, Dua Lipa und, neu hinzugekommen, Era Istrefi, die in kürzester Zeit weltweit mit dem Song „Bonbon“ bekannt wurde.

 

Nebenbei ist Kosovo ist das erste Land auf dem Balkan mit einer weiblichen Präsidentin – Atifete Jahjaga – und hat 2016 zum ersten Mal überhaupt an den Olympischen Spielen in Rio teilgenommen. Majlinda Kelmendi, Spitzname „die strahlende Frau“, gewann als Judoka für ihr Land eine Goldmedaille – die erste. Ein absolut historischer Moment für den Kosovo, der landesweit gefeiert wurde.

’’Ich kann es kaum beschreiben, wie ich mich an dem Tag im Rio gefühlt habe. Ich bin die erste albanische Frau, die diese Auszeichnung erhält, und das fühlt sich sehr gut an“, sagt sie und schreibt ihrem Heimatland ihren Erfolg zu: ’’Albanische Frauen sind ambitioniert, charakterstark und sehr engagiert.”

 

https://www.youtube.com/watch?v=Dg55ZLCm6KM