Cybermobbing höchsten Grades: Jugendliche hegen Suizidgedanken wegen „Lala Bop“-Trend

Bis zum Rand der Verzweiflung

Einige betroffene User*innen meldeten sich bereits auf Social Media zu Wort und versuchten, die Gerüchte aus der Welt zu schaffen. Jene erhielten auch durch andere Nutzer*innen Unterstützung, die sich gemeinsam gegen die perfide Challenge ausgesprochen haben. Allerdings besitzen nicht alle das nötige Selbstbewusstsein, um sich dem Trend zu widersetzen, da die meisten von ihnen sich noch im frühen Teenager-Alter befinden. Sie sind mit einer derartigen Bloßstellung überfordert und lassen sich natürlich umso mehr von den Gerüchten unter Druck setzen.

Doch aus Angst und Scham vor weiterer Verurteilung wenden sie sich häufig nicht an ihre Eltern oder andere Bezugspersonen. Dies kann die Jugendlichen in eine Abwärtsspirale hineinziehen, durch die sich ihre mentale Gesundheit zunehmend verschlechtert, während sie die Last ihrer (Scham-)Gefühle gänzlich allein tragen. Im schlimmsten Fall kann das tödlich enden. Denn es wurde bereits von Fällen berichtet, in denen Betroffene suizidale Gedanken als Folge des Lala Bop-Trends geäußert haben.

Demnach ist es von hoher Wichtigkeit, für sich und für andere einzustehen und zusammenzuhalten. Insbesondere dann, wenn Mobbing im Internet stattfindet, dem die Opfer nicht einmal mehr zu Hause entkommen können. TikTok selbst geht derzeit ebenfalls gegen den gefährlichen Trend vor, indem es scheinbar sämtliche Lala Bop-Beiträge- und Accounts von der App entfernt. Es ist außerdem mehr als in Ordnung, sich aktiv Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, aus einer Lage nicht mehr allein herauszukommen.

Eine erste Anlaufstelle findet man zum Beispiel jederzeit unter dieser Nummer:

TelefonSeelsorge: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222

Auf der Website der TelefonSeelsorge und anderen Internetseiten wie die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention gibt es noch viele weitere Hilfsangebote.

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Bildquelle: Donny Jiang via Unsplash; CC0-Lizenz