Kann ich dich kurz ausborgen? Leihmutterschaften in Hollywood
Vor einer Woche wurde Paris Hilton Mutter eines Sohnes. Diese Nachricht überraschte viele, da man die Hotel-Erbin in den Monaten davor nicht mit einem Babybauch gesehen hatte. Konnte man auch nicht, denn das Kind wurde nicht von Paris Hilton zur Welt gebracht: Leihmutterschaften sind in Hollywood schon lange keine Seltenheit mehr.
Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Meinungsbeitrag, der subjektive Standpunkte der Autorin enthält.
Nicht nur Paris Hilton, sondern auch ihre Promi-Freundin Kim Kardashian und deren Schwester Khloé stiegen bei ihren letzten Schwangerschaften auf eine Leihmutter um – angeblich aus Angst vor einer Risikoschwangerschaft. Doch ist der gesundheitliche Aspekt wirklich der Grund dafür? Oder spielt die Sorge um Gewichtszunahme nicht doch eine Rolle?
Vor allem Kim Kardashian zierte, als sie mit ihrer Tochter North schwanger war, oft die Titelseiten von Klatschzeitschriften, die ihren veränderten Körper kritisierten. Leihmutterschaften bei Berühmtheiten sind zwar nichts Neues: Auch Stars wie Robert de Niro, Elton John oder Nicole Kidman sind Eltern von Kindern, die von einer Leihmutter zur Welt gebracht wurden. Doch mit Blick darauf, dass der Body Positivity Hype in den sozialen Medien wieder abflacht und selbst Kim Kardashian ihren berühmten Kurven eine Kampfansage gemacht hat, könnte es zum Trend werden, sich durch eine Leihmutterschaft die Folgen einer Schwangerschaft für den Körper zu ersparen – vor allem wenn man Kardashian oder Hilton heißt und der ständigen Beurteilung durch Medien oder Follower*innen ausgesetzt ist.
Die rechtliche Lage in Deutschland und anderen Staaten
In Deutschland sind Leihmutterschaften verboten. Der erste Paragraph des Embryonenschutzgesetzes verbietet es, bei einer Frau eine künstliche Befruchtung durchzuführen, wenn diese vorhat, das Kind danach dauerhaft an Dritte abzugeben. Es wird in dem Paragraphen als missbräuchliche Anwendung von Fortpflanzungstechniken beschrieben. In anderen Ländern hingegen floriert das Geschäft: Beispielsweise in den USA, in Kanada und im Vereinigten Königreich sind Leihmutterschaften legal. Immer mehr Paare sind laut österreichischer Ärztezeitung bereit, dafür zu zahlen, dass eine andere Frau ihr Kind austrägt.
In der Regel handelt es sich dabei um Pärchen, die nicht dazu in der Lage sind, selbst schwanger zu werden. Sie wenden sich dann an eine Person, deren Schwangerschaften für gewöhnlich ohne Komplikationen verlaufen und der es Freude bereitet, sich neun Monate gut um das ungeborene Kind zu kümmern. Entlohnt wird das in den USA in den meisten Fällen mit etwa 50.000 bis 100.000 Dollar.