Liebe in Disney-Filmen: Fernab jeglicher Realität?

Zwischen den Zeilen

Bei manchen Disney-Filmen hält dennoch der eine oder andere Hauch von Realität in Liebesdingen Einzug. Im Film „Die Eiskönigin“ beispielsweise verliebt sich Anna auf den ersten Blick unsterblich in einen Mann namens Hans. Ihre Schwester Elsa soll den beiden ihren Segen für die Hochzeit geben, um ihr Liebesglück perfekt zu machen. Dass diese stattdessen nur trocken mit „Du kannst niemanden heiraten, den du nur einen Tag kennst“ antwortet, bricht mit alten Sehgewohnheiten. Damit scheint sich Disney auch an die eigene Nase zu fassen, denn bei der Hochzeit von Cinderella, Dornröschen und Co. dürfte es wohl nicht viel anders gewesen sein.

Ein weiteres Beispiel für eine eher unkonventionelle Lovestory ist die Geschichte aus Disneys „Die Schöne und das Biest“. Die Hauptaussage ist hier natürlich die der inneren Schönheit, denn Belle lässt sich vom wüsten Äußeren des Biests nicht beirren und nimmt sich ihm an. Darin versteckt lauert aber auch noch eine weitere Botschaft: Das Konzept von Dating funktioniert nicht immer. Denn dass Belle auf den ersten Blick wohl nicht gerade nach rechts swipen würde, liegt nahe. Stattdessen hatten beide Zeit, sich im Alltag näher kennenzulernen und langsam zu öffnen. Dass allerdings auch hier am Ende eine kitschige Traumhochzeit stattfindet, scheint bei Disney fast unausweichlich.

Dass Disney-Filme also nicht unbedingt die Realität widerspiegeln, liegt auf der Hand. Auch, dass wir beim Anblick perfekter Liebesgeschichten schon mal mit den Augen rollen, während es bei uns mal wieder nicht ganz so rund läuft. Dennoch scheinen kitschige Lovestorys eine gewisse Faszination zu versprühen, die uns wohl auch beim nächsten Disney-Film wieder nach der Fernbedienung greifen lässt.

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Bildquelle: Lydia Turner via Unsplash; CC0-Lizenz