Eine Deutschlandfahne am Auto

Liebeserklärung an: Fußball-Meisterschaften

Leider ist auch in der Fußball-Welt nicht alles perfekt. In den letzten Jahren und Monaten häufen sich kritische Stimmen, die das System des Profifußballs kritisieren. Statt um wahren Sportsgeist ginge es auch hier nur noch um Kapital: Horrende Gehälter und unvorstellbar hohe Preisgelder sind Zeugen dieses Wandels. Profit wird an vorderste Front gestellt, milliardenschwere Scheichs kaufen ganze Clubs auf und transformieren sie zu einem Unternehmen, das ordentlich Gewinne abwirft. Erst kürzlich bewies die Debatte um die geplante Super League, wie berechtigt die Vorwürfe der Kritiker*innen sind. Statt auf die Stimmen der Basis zu hören, wurden erneut nur Interessen der großen Verbände und Manager in den Blick genommen, den europäischen Fußball hätte die Durchsetzung des Vorhabens nachhaltig verändert. Und auch die Verlegung der Weltmeisterschaft 2022 nach Katar demonstriert, dass es den mächtigen Investor*innen und Funktionär*innen vor allem um Einnahmen geht. Unwürdige Arbeitsbedingungen, den Tod tausender Gastarbeiter*innen und prinzipielle Menschenrechtsverletzungen kann man dabei scheinbar gekonnt ignorieren. Wer wirklich in sich geht, kommt auch als leidenschaftlicher Fan nicht drumherum, sich einzugestehen, welche schockierenden Dimensionen die Schattenseiten des kommerziellen Fußballs mittlerweile angenommen haben. Wie in den meisten Fällen gilt auch hier: Man sollte sich seinen Spaß nicht sofort nehmen lassen, aber definitiv kritisch reflektieren, welche Systeme man mit seinen Geldern und Einschaltquoten unterstützt. Initiativen wie #BoycottQatar2022 sind ein wichtiger und unterstützenswerter Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Fairness auch abseits des Platzes. Für unser Vergnügen sollten keinesfalls andere Menschen leiden müssen – denn Fußball ist schließlich für alle da.

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Bildquelle: xaam-fotografiert on Pixabay, CC0-Lizenz