Liebeserklärung an: die Hängematte

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Wer an Urlaub und an exotische Reiseziele denkt, dem kommt oft ein bestimmtes Bild in den Sinn: Die Hängematte. Und das zurecht. Die Hängematte gibt ein Gefühl von Freiheit, mit ihr ist man quasi stressfrei in Sekundenschnelle. Als würde sie einem leise zuflüstern: „Alles ist gut“, wiegt sie hin und her wie ein Babybett, ein wohliges, herrliches Gefühl wie aus Kindertagen. In ihr lässt es sich entspannen, man kann sich wortwörtlich mal so richtig hängen lassen.

Ein Luxus, den sich jeder leisten kann

Meine Liebe zur Hängematte geht soweit, dass ich sie sogar lange, fernab von Strand und Parks, im Zimmer hängen hatte. Für das Urlaubsgefühl in den eigenen vier Wänden. Selten habe ich so gerne Hausarbeiten, Artikel oder Steuererklärungen geschrieben – mit hochgelegten Füßen, über dem Boden schwebend und leicht hin- und her schwingend. Völlig losgelöst von der Erde, sozusagen.

Sie ist der Luxus, den sich jeder leisten kann. Es gibt sie teuer und aus feinen Stoffen oder gar komplett aus Holz, aber auch schon ab etwa 15 Euro. Und seien wir mal ehrlich, selbst aus Kunststoff ist die Hängematte noch bequem. Gelernt von Mexikanern, die sie wegen der Hitze oft sogar dem eigenen Bett vorziehen, kann ich euch sagen: In heißen Sommernächten genügt die Hängematte für deutlich mehr, als nur ein kurzes Nickerchen.

Avatar, Harry Potter, Bob Marley: In der Kunstwelt ist sie ein Star

Die Navis in Avatar schlafen übrigens auch in ihr. Die intelligenten Wesen werden wissen, wieso. Und generell: Die Hängematte ist Star vieler Songs und Filme. In einer der traurigsten Szene im Disneyfilm „Coco“ liegt einer der Toten in ihr, bekommt ein Lied auf der Gitarre vorgespielt und verschwindet danach, weil sich keiner mehr an ihn erinnert. Die Hängematte hat auch Gastauftritte in Filmen wie Forrest Gump und Harry Potter.

Die Arctic Monkeys, Naughty Boy, R. Kelly, sogar Größen wie Bob Dylan haben schon über sie gesungen. „Ah, the apple trees, sunlit memories, where the hammock swung. On our backs we’d lie, looking at the sky, till the stars were strung. Only last July when the world was young“ beschreibt Letzterer ein paar der vielen Gefühle, die mir die Hängematte gibt: Das Gefühl von Freiheit, von Sorglosigkeit, vom Jungsein.

Auch auf den sozialen Medien ist die Hängematte gut vertreten: Unter dem englischen Hashtag finden sich auf Instagram mehr als 2 Millionen Bilder, die Fernweh wecken. Mit Blick auf das Meer, die Berge, den Wald, in schwindelerregenden Höhen oder mit süßen Hundewelpen, die sich in ihr wälzen. Es zeigt: Jeder liebt Hängematten.

 

Hängematten sind im Alltag leider rar gesät

Ob zum Lesen, zum Cocktail schlürfen oder zum Schlafen. Zu zweit, zu dritt oder um einfach mal für sich zu sein. Sie ist mein Allheilmittel und mein Allroundtalent. Ein aufgehängtes Stück Freiheit zwischen zwei Bäumen, zwei Betonpfählen oder ganz einfach im Gestell. Man stelle sich mal vor, im oft stressigen Alltag hinge öfter mal einfach eine Hängematte rum, in der man sich – nur ganz kurz – mal niederlassen könnte. Wie schön das wäre!

Der Künstler Max Raabe hat erst kürzlich in einem Interview gesagt: „So oft sich die Gelegenheit ergibt, lasse ich mich in die nächstbeste Hängematte fallen. Leider sind in meinem Alltag die Hängematten rar gesät.“ Wie Recht er hat. Also, säen wir mehr Hängematten in unserem Alltag und lassen uns einfach mal reinfallen!

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Bildquelle: Unsplash unter CC0-Lizenz