Liebeserklärung Kopfhörer Headphones Alltag Musik

Eine Liebeserklärung an: Die Kopfhörer

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Liebe Kopfhörer, wie oft habe ich schon in vollen Bahnen gesteckt, umringt von Menschen, deren Gesprächen ich unweigerlich ausgesetzt war, und euch vermisst. Wenn ihr nicht bei mir seid, fühle ich mich der Wildnis ungeschützt ausgeliefert. Ich habe gar keine andere Möglichkeit, als dem Gebrabbel um mich herum zuzuhören, auch wenn ich das absolut nicht möchte. Es interessiert mich wirklich nicht, ob Gaby heute zu spät zur Arbeit gekommen ist oder dass Lukas jetzt mit Lisa geht. Und noch weniger möchte ich von Wildfremden angesprochen werden, die glauben, eine mehr als überfüllte Bahn, in der sich alle schwitzend aneinanderreihen, wäre der perfekte Ort für Smalltalk. Nein, liebe Kopfhörer, das mag ich nicht.

 

Meine eigene Welt

Ich muss zugeben, ich bin sehr zufrieden, wenn ich für mich sein kann; wenn ich nur das hören muss, was ich auch wirklich hören mag; wenn ich frei entscheiden kann, wer mir ins Ohr säuselt und wer nicht. Und genau dafür liebe ich euch! Dafür, dass ihr mir die Möglichkeit gebt, mich abzuschotten und mich in meine eigene Welt zurückzuziehen.

Wisst ihr, wie sehr ich es genieße, meinen eigenen Sound auf den Ohren zu haben und mich voll und ganz meinem ganz persönlichen Klang hinzugeben? Wenn ich euch trage und ihr mich mit wundervoller Musik versorgt, kann ich einfach nicht anders als abzuschalten. Meine Gedanken beginnen zu kreisen, bis sie irgendwann völlig frei sind. Meine Fantasie läuft auf Hochtouren. Ich lausche den Klängen, die ihr mir in mal mehr, mal weniger guter Qualität auf die Ohren schickt, und bin plötzlich ganz woanders. Vorbei sind die Zeiten, in denen ich gerade noch von Dieter ungefragt Details über seinen letzten Arztbesuch erzählt bekommen habe, vorbei das grimmige Gefühl, das mich überkommt, wenn ich in Menschenmassen stehe. Nein, plötzlich bin ich frei. Ich bin in meiner eigenen Welt. Und das, liebe Kopfhörer, dank euch. Ihr gebt mir Schutz, Geborgenheit und immer ein Gute-Laune-Gefühl. Ihr passt euch an, seid flexibel und immer für mich da, wenn ich euch brauche – vorausgesetzt, ihr befindet euch in meiner Tasche und hängt nicht noch von der letzten Netflix-Einheit verkabelt neben meinem Bett.

 

Einfach mal abschalten

Und dabei seid ihr einfach so praktisch! Ihr seid kompakt, variabel in Größe und Form und leicht zu transportieren. Ihr seid der perfekte Begleiter, um mal eben zwischen Uni-Stress und Job dem Alltag zu entfliehen. Nicht umsonst sieht man überall auf der Straße und in Bahnen Menschen jedes Alters, die alle etwas gemeinsam haben: sie tragen Kopfhörer. Es mag etwas von der Anonymität der Großstadt haben – das kennen wir alle doch noch aus dem Deutschunterricht – aber ist das schlecht? Ist es verkehrt, inmitten all des Trubels, den das moderne Leben für uns bereithält, einfach einmal abzuschalten? Sich zu verkriechen in seine eigenen Gedanken und nicht mit der Umwelt in Kontakt zu treten? Ganz im Gegenteil, wie ich finde. Denn wie sollen wir den Alltag überstehen, wenn wir nicht auch einfach mal nicht anwesend sein müssen? Jeder braucht mal eine Pause. Und wie lässt sich das am besten in stressigen Situationen erreichen? Genau, durch euch! Durch die Lieblingsmusik oder die Lieblingsserie, mit denen ihr unsere Ohren füttert.

 

Ihr flößt mir Klangmedizin ein

Liebe Kopfhörer, ihr seid so vielseitig. So wie vielen anderen Leuten auch, versüßt ihr mir nicht nur das Gedrängel in vollen Bahnen, nein, auch auf der Straße genieße ich eure Gegenwart. Auch wenn ich gefühlt ewig durch die Stadt laufen muss – die wohlgemerkt auch nicht gerade ein wenig frequentiertes Gebiet ist -, um mein nächstes Ziel zu erreichen, von Müdigkeit und Unwohlsein geplagt, seid ihr es, die mich wieder aufheitern. Dann marschiere ich halt noch die zwei Kilometer bis nach Hause, dann quetsche ich mich eben durch das Gedränge, um meinen Bus noch zu bekommen. Egal! Denn ihr seid bei mir, ihr steckt auf meinem Kopf oder in meinen Ohren und flößt mir beruhigende Klangmedizin ein. Ihr helft mir dabei, entspannt zu bleiben, auch wenn ich mitten im Getümmel stehe. Ihr erschafft eine Ruheoase, in die ich mich zurückziehen kann, eine Privatheit, in der ich ganz für mich bin. Überall und jederzeit.

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Bildquelle: Pexels unter CC0 Lizenz