Frau mit Surfbrett am Strand

LiebesLeben: Allein reisen – Die beste Entscheidung überhaupt

Hostels: Klassenfahrt-Feeling par excellence

Denn entgegen dem, was Personen, die noch nie allein gereist sind, annehmen, wie es ist, allein zu verreisen, ist man eigentlich so gut wie nie einsam. Jedenfalls nicht, wenn man es nicht sein will. Man lernt so viel einfacher Leute kennen – schlicht und einfach, weil man dazu gezwungen ist und sich nicht auf die sonst immer vorhandene Reisebegleitung verlassen kann.

Wenn man in Hostels schläft, dann fühlt sich der Aufenthalt dort beinahe an wie eine Klassenfahrt. Wir haben zusammen in der Küche gegessen, im Aufenthaltsraum gequatscht, auf der Dachterrasse gefeiert und in Mehrbettzimmern geschlafen, und ich hatte teilweise wirklich Flashbacks von Klassenfahrten. Aber keine Sorge: Flaschendrehen haben wir nicht gespielt.

Ich habe nie länger als zwei Nächte in einem Hostel geschlafen, denn ich wollte in diesen zehn Tagen so viel wie möglich sehen. Und obwohl die Zeit, die ich in diesen Hostels verbracht habe, so kurz war, haben sich die Momente, in denen ich abreisen musste, teilweise wirklich wie ein Abschied angefühlt – und zwar nicht wie ein Abschied von ein paar Leuten, die man seit zwei Tagen kennt, sondern wie ein Abschied von Freund*innen.

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass man so schnell Bindungen schließen kann, die sich so vertraut anfühlen. Und das, obwohl man manchmal nicht einmal weiß, wie die Personen, mit denen man sich gerade umgibt, eigentlich heißen – einfach, weil es so viel wichtigere Dinge gibt. „Was ist ein Name?“, hat Julia schon Romeo gefragt. Und so ist es: Ein Name bedeutet nichts. Auf Reisen gibt es keine Namen, kein Alter, keine Berufe oder Studienfächer. Man hat schlichtweg keine Zeit für Oberflächlichkeiten. Und das heißt nicht, dass man zwangsläufig tiefgründige Gespräche führen muss. Man muss sich nicht einmal viel zu erzählen haben. Manchmal ist es einfach am allerschönsten, wenn der Humor stimmt, man miteinander lacht, tanzt, vibet. Und erfahrungsgemäß funktioniert das mit vielen Menschen, denen man in Hostels über den Weg läuft, ziemlich gut. Ich glaube, die meisten Menschen, die auf diese Art reisen, haben einige grundlegende Eigenschaften gemeinsam: Sie sind relativ offen, reizsuchend und freiheitsliebend – eine gute Voraussetzung, um miteinander zu harmonieren.