Sahra Wagenknecht und die Linke: Der Zerfall einer Protestpartei

Und dann ist da noch die Personalie Sahra Wagenknecht. Seit Jahren denkt sie inzwischen über den Austritt aus der Linken und die Gründung einer eigenen neuen Partei nach. Erst am Montag reichten 50 Mitglieder der Linkspartei ein neues Ausschlussverfahren gegen die Politikerin ein. Die andauernden Spekulationen würden der Linken schaden. Wagenknecht nutze die Ressourcen für ihre Gründung aus, heißt es aus den Reihen der Linken.

Sollte Wagenknecht tatsächlich austreten und ihre eigene Partei gründen, was Gregor Gysi zuletzt bei Markus Lanz für wahrscheinlich erklärte, wäre sie aber weiterhin ein Problem für die Linke. Zum einen würde sich die Bundestagsfraktion aufgrund ihres Mandats spalten. Dann wäre die Linke nur noch eine „Gruppe“ und würde ihre Fraktionsrechte verlieren. Hinzu kommt die mögliche Wähler*innen-Wanderung.

Eine potenzielle Wagenknecht-Partei würde vor allem Protestwähler*innen der AfD einfangen, aber auch Stimmen der Linken gewinnen. Laut Forsa-Umfrage würden 22 Prozent der Anhänger*innen der Linken die neue Partei wählen. Ganze 38 Prozent würden es zumindest in Erwägung ziehen. Das könnte den endgültigen Zerfall der Linken bedeuten.

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Bildquelle: Ferran Cornellà, Sahra Wagenknecht. Leipziger Parteitag der Linkspartei 2018, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)