„Mansplaining“: So kannst du selbstbewusst kontern
(Un)bewusste Machtdemonstration oder doch nur Besserwisserei? Wir verraten dir, was hinter dem Phänomen „Mansplaining“ steckt und wie du einen „Mansplainer“ in die Schranken weisen kannst.
Was ist „Mansplaining“?
Ob auf einer Party, im Büro oder im Fitnessstudio – überall lauern sie: Männer, die ungefragt ihren Senf dazugeben wollen. Dabei mag niemand ungebetene Ratschläge. Erst recht nicht, wenn sie von einem Menschen kommen, der uns in einem belehrenden Vortrag unaufgefordert unser eigenes Fachgebiet erklärt.
Dass einige Männer denken, sie könnten einer Frau die Welt erklären, kommt tagtäglich vor. So häufig sogar, dass es mittlerweile schon einen Begriff dafür gibt: „Mansplaining“. Seit Mitte der 2010er-Jahre hat sich „Mansplaining“ zu einem geläufigen Begriff gemausert, seit 2014 steht er sogar im „Oxford Dictionary“. Beschrieben wird er darin als „die Praxis eines Mannes, der etwas einer Frau so erklärt, also würde er davon ausgehen, mehr zu wissen und zu verstehen als sie“.
Das Konzept ist zwar uralt, aber der Begriff selbst wird oft auf die Autorin Rebecca Solnit zurückgeführt, die 2008 ihren Essay „Men Explain Things To Me“ veröffentlichte. Im Essay stellt Solnit zwar klar, dass nicht jeder Mann automatisch auch ein „Mansplainer“ ist, sie erklärt aber auch, dass Männer vergleichsweise häufig erklärende Reden schwingen – während Frauen oft übertönt werden. Obwohl die Schriftstellerin den Begriff nicht selbst geprägt hat, hat ihre Erfahrung mit „Mansplaining“ den Begriff in den Umlauf gebracht.
Frauen werden in unserer patriarchalischen Gesellschaft aufgrund ihres Geschlechts immer wieder Fähigkeiten abgesprochen. Sie werden häufig als weniger kompetent eingeschätzt – egal auf welchem Fachgebiet. Das kann sogar so weit gehen, dass einige Männer meinen, sich mit Themen wie Periode und Schwangerschaft besser auszukennen oder als Laie eine Frau über ihr Fachgebiet belehren wollen.
„Mansplaining“ ist im Allgemeinen allerdings nicht auf eine bestimmte Gruppe von Menschen beschränkt. Auch Frauen können besserwisserisch und arrogant sein, aber das ist unter dem Begriff „Womansplaining“ bekannt. Es gibt eine Vielzahl von Variationen des Begriffs, wie zum Beispiel „Privilege-Splaining“ oder „White-Splaining“. Mit anderen Worten: Fast jeder macht das irgendwann mal. Doch wie kann man kontern?