Manterrupting: So wehrt Frau sich gegen dominante Männer

Unverhohlener Sexismus?

Wenn Frauen durch die Unterbrechungen weniger Redeanteil in Gesprächen zusteht, zeugt das von ungleichen Verhältnissen. Wenn eine Frau im Jobinterview weniger Möglichkeiten hat, sich zu präsentieren und deswegen ein Mann die Stelle erhält, ist das keine Gleichberechtigung. Aber: Nicht immer sind solche Verhaltensweisen von Männern bewusst gewählt, sondern Ausdruck langjähriger gesellschaftlicher Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Auch Frauen nehmen es häufig einfach hin, wenn sie ungleich behandelt werden, weil sie diese Strukturen und Vorurteile unbewusst verinnerlicht haben. Dabei ist es eigentlich umso wichtiger, in solchen Situationen einzugreifen.

Wie kann man sich gegen Manterrupting wehren?

Niemand wird gerne unterbrochen. Umso mehr sollte man die Dinge nicht einfach laufen lassen. Es wirkt sonst so, als fände man es selbst nicht so wichtig, was man zu sagen hat. Doch wie kann man sich gegen penetrante Unterbrecher behaupten? Diese Tipps können helfen, um mit Manterrupting umzugehen.

  • Standhaft bleiben: einfach weiterreden, Blickkontakt halten und sich nicht beirren lassen
  • Verhalten ansprechen: den Unterbrecher mit seinem Verhalten konfrontieren
  • Auf die Stimme achten: laut, deutlich und tief sprechen – das vermittelt Autorität und Stärke
  • Dinge auf den Punkt bringen: das eigene Anliegen in der Kernbotschaft kommunizieren
  • Auf Ausstrahlung achten: sich aufrichten, Raum einnehmen und kraftvolle Aussagen machen

Am wichtigsten ist es, Manterrupting nicht zu ignorieren, sondern auf das Verhalten zu reagieren. Wer es toleriert, trägt zur Manier bei. Wir müssen Respekt und Gleichberechtigung einfordern. Das gilt natürlich nicht nur gegenüber Männern. Auch wenn die Statistik klar gegen Männer spricht, gibt es selbstverständlich auch Frauen, die im Gespräch sehr dominant sind.

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Bildquelle: Andrea Piacquadio via Pexels , CC0-Lizenz