#metoo hastag twitter social media sexuelle belästigung sexuelle übergriffe

#metoo zeigt: Sexuelle Belästigung ist Alltag für viele Frauen

Seit der Harvey Weinstein-Affäre ist sexuelle Belästigung jeden Tag ein großes Thema in den Medien. Es ist nichts neues, dass Hollywood ein Problem mit sexuellen Übergriffen hat. Dennoch zieht der Fall Weinstein große Kreise. Auf der ganzen Welt haben mutige Frauen den Moment genutzt und auch von ihren eigenen Erfahrungen berichtet.

Jetzt entstand ein neuer Hashtag auf Twitter, der jeden an der Diskussion teilhaben lässt. Alyssa Milano startete den Trend am Sonntag Abend mit diesem Tweet:

Schon jetzt haben fast 60.000 Menschen auf ihren Tweet geantwortet. Auch in meinem Freundeskreis wüsste ich von keiner Frau, die nicht schon einmal in irgendeiner Situation von einem Mann ungewollt berührt oder belästigt wurde. Ein Kniff in den Hintern im Club, ein ungewollter Kuss nach einem schlechten Date oder nachts auf dem Weg nach Hause verfolgt zu werden, kennt wohl fast jede Frau. Unter dem Hashtag #metoo können sie ihre Storys jetzt mit der Welt teilen und zeigen, dass es keine Einzelfälle sind.

 

What the Fuck, Ben Affleck? – Video zeigt Hollywoodstar bei sexueller Belästigung

 

Leider gibt es keine wirklichen Zahlen über sexuelle Belästigung, da solche „kleinen“ Fälle von Frauen oft abgetan werden. Laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2014 hat jede dritte Frau in Europa als Erwachsene körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Da ist die Überlegung, dass es keine Frau gibt, die nicht schon einmal sexuell belästigt wurde, wie man sie häufiger auf Twitter findet, gar nicht mal so unrealistisch. Viele Männer sind immer wieder schockiert, wenn eine Geschichte wie Weinstein ans Licht kommt. Frauen jedoch eher weniger. Es wundert uns nicht mehr, weil es trauriger Alltag ist.

Auch junge Schauspielerinnen meldeten sich bereits zu Wort. So auch Marie Nasemann, die in einem Facebookpost beschreibt, wie sie auf dem Oktoberfest belästigt wurde. Doch nicht nur bekannte Persönlichkeiten, sondern eben auch unglaublich viele stinknormale Frauen, und auch Männer, haben sich unter #metoo gemeldet. Teilweise berichten sie von ihren Erfahrungen, teilweise schweigen sie. Aber für alle sind es Momente, die sie in eine dunkle Ecke ihres Gedächtnisses gestellt haben und eigentlich nicht weiter darüber sprechen wollten. Doch es ist wohl an der Zeit gerade den Männern dieser Welt zu zeigen, dass es eben keine Einzelfälle sind, sondern ein Problem, dass uns alle betrifft.

„Unangenehmes Thema, aber #MeToo
Ich war auf dem Oktoberfest und der Typ Griff mir im überfüllten Gang von hinten unters Dirndl zwischen meine Beine. Ich habe mich umgedreht und ihm eine Ohrfeige gegeben und ihn angebrüllt. Er hat es abgestritten. Danach war meine Stimmung im Eimer und ich bin nach Hause gefahren. Damals kam ich gar nicht auf die Idee ihn anzuzeigen. Als ich heute gesehen habe, wie viele meiner Freunde den Hashtag #MeToo geteilt haben, kam mir diese Geschichte wieder in den Kopf und es ärgert mich, dass ich damals klein bei gegeben habe. Es ist unglaublich alamierend und schockierend zu sehen, wie viele Menschen auf der ganzen Welt #MeToo teilen. Time to wake up!!!“