Mikroplastik in Plastikflaschen könnte Blutdruck bei Frauen erhöhen
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Danube Private University Krems sorgt für Aufsehen: Der regelmäßige Konsum von Getränken aus Plastikflaschen könnte den Blutdruck erhöhen – insbesondere bei Frauen. In der Studie, über die „Der Standard“ berichtet, stellten die Forscher fest, dass Frauen, die ihren Konsum von Plastikflaschen über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen reduzierten, eine signifikante Senkung des diastolischen Blutdrucks verzeichneten. Dieser Effekt sei besonders bemerkenswert, da sich bei männlichen Teilnehmern keine vergleichbaren Veränderungen zeigten.
Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass Mikroplastikpartikel, die in Plastikflaschen enthalten sind, eine potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen könnten. Diese Partikel könnten in den Blutkreislauf gelangen und dort gesundheitliche Auswirkungen haben, die bislang nur unzureichend erforscht seien. Die Studie verdeutlicht die Dringlichkeit, die Langzeiteffekte von Mikroplastik auf den Menschen weiter zu untersuchen.
Mikroplastik – eine allgegenwärtige Gefahr
Die Pilotstudie, die in der medizinischen Abteilung der Universität durchgeführt wurde, unterstreicht das allgegenwärtige Risiko durch Mikroplastik. Laut den Forschern nimmt ein Mensch durchschnittlich etwa fünf Gramm Mikroplastik pro Woche auf, hauptsächlich durch Getränke, die in Plastikflaschen verkauft werden. In den USA durchgeführte Analysen hätten gezeigt, dass ein Liter Wasser aus Plastikflaschen durchschnittlich rund 250.000 Nanoplastikpartikel enthält. Wie sich diese winzigen Partikel langfristig auf den menschlichen Körper auswirken, ist jedoch noch nicht vollständig geklärt und bleibt Gegenstand fortlaufender Studien.
Diese Partikel kommen nicht nur in Getränken vor, sondern auch in vielen anderen alltäglichen Produkten, die aus Kunststoff bestehen. Diese allgegenwärtige Exposition macht es umso dringlicher, die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit umfassender zu erforschen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduktion der Mikroplastikaufnahme zu ergreifen.
Blutdruck und Geschlecht
Die Studie der Danube Private University Krems bezog acht gesunde Erwachsene ein, die sich einer speziellen Diät unterzogen, bei der der Konsum von Flüssigkeiten aus Plastikflaschen stark eingeschränkt wurde. Die Teilnehmer, darunter fünf Frauen und drei Männer, ersetzten ihren Flüssigkeitsbedarf durch Leitungswasser und vermieden jegliche Getränke aus Plastikflaschen. Während der vierwöchigen Studie wurden regelmäßige Blutdruckmessungen durchgeführt.
Bemerkenswert war, dass bei den weiblichen Teilnehmern signifikante Senkungen des diastolischen Blutdrucks festgestellt wurden, vor allem am linken Arm nach zwei Wochen und am rechten Arm nach zwei und vier Wochen. Bei den männlichen Teilnehmern konnten hingegen keine signifikanten Veränderungen beobachtet werden. „Der Standard“ berichtet, dass dies auf eine möglicherweise höhere Sensibilität von Frauen gegenüber Mikroplastik hinweisen könnte oder darauf, dass Frauen die plastikreduzierte Diät konsequenter umsetzten.
Ausblick: Weitere Forschung erforderlich
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betonen die Forscher, dass weitere Studien notwendig seien, um die gewonnenen Erkenntnisse zu untermauern. Eine größere Teilnehmerzahl sei erforderlich, um die Hypothese zu bestätigen, dass eine Reduktion der Mikroplastikaufnahme den Blutdruck tatsächlich senken könne. Zudem sei es laut den Forschern wichtig, die Konzentration von Plastikpartikeln im Blut genauer zu überwachen, um ein besseres Verständnis der gesundheitlichen Risiken zu erlangen.
Als Konsequenz der Studienergebnisse könnte es sinnvoll sein, über Alternativen zu Plastikflaschen nachzudenken. Glas- und Edelstahlflaschen stellen hier eine umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche Alternative dar, die zudem langfristig haltbarer und geschmacksneutraler sind. Ein Umstieg auf solche Alternativen kann nicht nur den Plastikverbrauch reduzieren, sondern möglicherweise auch positive Effekte auf die Gesundheit haben.
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