München

So schreibt man Geschichte! München – Im Angesicht des Krieges

Wir konnten „München – Im Angesicht des Krieges“ bereits vorab sehen und ein Interview mit den Hauptdarstellern Jannis Niewöhner und George MacKay führen. Unser Urteil: Absolut empfehlenswert!

München im Herbst 1938, der Krieg steht kurz bevor. Während Adolf Hitler den Einmarsch in die Tschechoslowakei plant, setzt die Regierung Neville Chamberlains alles daran, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen und eine friedlichen Lösung zu finden. Ein diplomatisches Debakel, welches schließlich darin gipfelt, dass sich die führende Köpfe der jeweiligen Länder auf einer Konferenz in München wiederfinden. Vor diesem Hintergrund werden der britische Beamte Hugh Legat und der deutsche Diplomat Paul von Hartmann in eine politische Intrige verstrickt, die droht in einem Desaster für alle Seiten zu enden. Während die ganze Welt gebannt nach München blickt, dreht sich alles um die Frage, ob der Krieg noch verhindert werden kann und falls ja, zu welchem Preis.

Interview mit George MacKay (Hugh Legat)

ZEITjUNG: Hallo George, zunächst einmal vielen Dank für diesen unglaublichen Film. Obwohl man die Handlung ja bereits in Teilen aus dem Geschichtsunterricht kannte, hat der Regisseur es geschafft der Geschichte ein völlig neues Leben einzuhauchen. Das lag natürlich auch an den beiden Protagonisten. Was hast du über Huh gedacht, als du das Drehbuch das erste Mal gelesen hast?

George: Danke sehr! Gute Frage, ich fand ihn vom ersten Moment an großartig und ich habe seine Sicht auf die Welt geliebt. Das schöne an seinem Job ist ja, dass er auf der untersten Stufe des inneren Zirkels steht und dadurch total viel mitbekommt, ohne selbst Entscheidungen treffen zu müssen. Gleichzeitig hat er aber so ein großes Interesse daran, an diesen Entscheidungen und dem politischen Geschehen teilhaben zu dürfen. Ich habe mich ihm da sehr nahe gefühlt. Sowohl was das derzeitige Weltgeschehen betrifft als auch was meine Arbeit angeht. Man schwankt immer zwischen Engagement, kreativem Anspruch und der Erfüllung der Pflicht. Das ist aber vielleicht auch einfach etwas sehr Britisches. Ich habe sowieso das Gefühl, dass die eigene Kultur eine viel größere Auswirkung auf den eigenen Charakter hat als man sich eingestehen möchte. Hugh ist in jedem Fall der typische Engländer.