„Nyktophobie“: Warum wir Angst vor der Dunkelheit haben
Nyktophobie, auch bekannt als Achluophobie, stellt eine übertriebene Angst vor der Dunkelheit dar, doch wo fängt die überhaupt an? Und was macht man in Situationen, in denen man der Dunkelheit nicht entkommen kann?
Betroffene haben oft starke Angst, allein in der Dunkelheit zu sein. Daher vermeiden sie es, nachts draußen zu sein oder in dunkle Räume zu gehen. Selbst das Einschlafen ohne Nachtlicht fällt ihnen schwer oder ist sogar unmöglich. Der Begriff „Nyktophobie“ setzt sich übrigens aus den griechischen Wörtern für „Nacht“ und „Angst“ zusammen, gemeint ist aber eigentlich Dunkelheit allgemein. Wer Nyktophobie hat, wird auch tagsüber nicht in einen dunklen Keller gehen wollen.
Was die Dunkelheit so beängstigend macht
Dass wir Angst vor der Dunkelheit haben oder uns zumindest unwohl fühlen, ist ganz natürlich. Immerhin sind wir, auch wenn es unter uns viele Nachteulen gibt, keine nachtaktiven Lebewesen: Wer nicht bereits blind ist, wird das spätestens mit Einbruch der Dunkelheit. Da hilft es auch nicht sonderlich weiter, dass zum Ausgleich das Gehör geschärft wird – das kann uns unter Umständen nur noch mehr verunsichern.
Kein Wunder also, dass wir Menschen die Dunkelheit schon immer mit dem Unbekannten und der Gefahr, die von ihm ausgehen könnte, assoziiert haben.
Wie sich eine Nyktophobie bemerkbar macht
Nun haben wir geklärt, warum die Dunkelheit uns allen ein ungutes Gefühl geben kann: Wie erkenne ich also, ob ich unter einer Nyktophobie leide? Wie erwähnt, haben Betroffene starke Angst (bis hin zur Panik) vor der Dunkelheit, die sich unter anderem mit Herzklopfen, Atemnot, Schweißausbrüchen, Schwindelgefühlen und Muskelverspannungen bemerkbar machen kann.
Die Gründe für eine Nyktophobie können vielfältig sein: Furchteinflößende Gedanken aus Filmen, Büchern und Erzählungen, eine stark ausgeprägte Vorstellungskraft, die Horrorszenarien verstärkt oder traumatische Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend, die sich im Dunkeln ereignet haben.
Wie sich eine Nyktophobie überwinden lässt
Dunkelheit ist nichts, was man immer vermeiden kann. Man muss also lernen, mit ihr umzugehen. Regelmäßige Schlafenszeiten, ein dunkles, ruhiges Schlafzimmer und Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Progressive Muskelentspannung können dabei helfen, die Angst vor der Dunkelheit zu nehmen. Es kann auch hilfreich sein, sich mal auf die schönen Seiten der Nacht zu fokussieren: Schau dir den Mond und die Sterne mal etwas genauer an und lausche bewusst den Geräuschen der Nacht. So lernst du, dass die Dunkelheit nichts ist, wovor du dich prinzipiell fürchten musst.
Wenn das alles nichts hilft, bleibt immer noch die Möglichkeit einer Psychotherapie: Dabei wird es darum gehen, den persönlichen Auslöser für Nyktophobie zuerst ausfindig zu machen und anschließend zu lernen, damit umzugehen.
Verwendete Quellen:
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- „Skin Hunger“: Warum wir uns nach Berührung sehnen
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Bildquelle: Dids. via Pexels, CC0-Lizenz