Nykturie: Ist das Smartphone schuld an Blasenschwäche?
In einer neueren Studie, die von Wissenschaftlern der medizinischen Universität Wenzhou in China durchgeführt wurde, wird ein auffälliger Zusammenhang zwischen der Nutzungsdauer von Bildschirmgeräten und nächtlichem Harndrang, auch Nykturie genannt, festgestellt.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Personen, die täglich fünf oder mehr Stunden vor Bildschirmen verbringen, ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko aufweisen, Nykturie zu entwickeln, verglichen mit jenen, die ihre Bildschirmzeit einschränken.
Bildschirmzeit und Gesundheitsrisiken
Die Studie identifiziert regelmäßige Inaktivität, die häufig mit der Nutzung von Fernsehern und Smartphones einhergeht, als möglichen Faktor für das erhöhte Risiko. Dies könnte zu Wassereinlagerungen und folglich zu Schwellungen in Beinen oder Knöcheln führen, welche Nykturie begünstigen könnten. Es wird jedoch betont, dass die genauen Ursachen dieser Korrelation weiterführend untersucht werden müssen.
Nykturie – mehr als nur eine Unannehmlichkeit
Nykturie, das Phänomen des mehrmaligen Wasserlassens in der Nacht, wird in der Studie nicht lediglich als lästig beschrieben, sondern auch als potenzielles Gesundheitsrisiko. Es wird hervorgehoben, dass Nykturie nicht nur die Schlaf- und Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch das Risiko für Knochenbrüche sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann.
Weitere Risikofaktoren für Nykturie
Zusätzlich zu langen Bildschirmzeiten führt die Studie eine Reihe anderer potenzieller Ursachen für Nykturie auf. Dazu zählen Alter, hormonelle Schwankungen während der Menopause, eine hohe Flüssigkeitsaufnahme vor dem Schlafengehen, bestimmte Nierenerkrankungen, häufige Harnwegsinfekte, Schlafapnoe, Diabetes, die Einnahme bestimmter Medikamente, Schwangerschaft sowie eine Schwächung des Beckenbodens.
Empfehlungen für Betroffene
Die Forscher raten Personen, die regelmäßig in der Nacht aufgrund einer vollen Blase erwachen, dazu, ärztlichen Rat einzuholen, besonders wenn sie vor dem Schlafen nicht übermäßig Flüssigkeit zu sich genommen haben. Durch eine medizinische Abklärung könnten andere mögliche Ursachen ausgeschlossen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Diese Erkenntnisse legen nahe, dass neben den bereits bekannten Faktoren die moderne Lebensweise und insbesondere der umfangreiche Gebrauch von Bildschirmgeräten eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung von Nykturie spielen könnten. Die Reduzierung der Bildschirmzeit könnte daher nicht nur zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität beitragen, sondern auch präventiv gegen bestimmte Gesundheitsrisiken wirken.
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