Das Paris-Syndrom: Wahnzustand vor dem Eiffelturm

Die Auswirkungen von Social Media aufs Reisen

Durch die steigende Beliebtheit von Reiseblogs kann man sich auf Instagram und TikTok vor Urlaubstipps kaum retten. Von den schönsten Stränden Mallorcas bis hin zum leckersten Restaurant in Istanbul: Mit gesetzten Markierungen bei Google Maps läuft man durch die Straßen auf der Suche nach dem nächsten Hotspot. Für Paris werden oft sogenannte Speakeasy-Bars und besonders pittoreske Restaurants empfohlen.

Was in den Posts nicht erwähnt wird, sind die überteuerten Preise und das Warten in langen Schlangen mit Anderen vor Ort. Auf eine gute Instagram Story hoffend warten viele Reisebegeisterte dann stundenlang auf das perfekte Bild. In dieser Zeit hätte man zu lokalen Shops oder landestypischen Cafés schlendern können. Vielleicht verpasst man so eher schöne Momente oder einen Spot, der einem viel besser gefallen hätte.

Durch das Preisgeben geheimer Strände oder kleiner Cafés sind sie irgendwann natürlich nicht mehr so geheim und klein. Oft lässt man sich so das eigene Erkunden eines Ortes vorwegnehmen. Doch wie alles auf Social Media sind diese Posts oftmals auch inszeniert und entsprechen nicht wirklich der Wahrheit.

Im Hinblick darauf wäre also sogar anzunehmen, dass sich Fälle des Paris-Syndroms dadurch in Zukunft häufen könnten. Die Idealisierung der Stadt wird so noch weiter vorangetrieben. Was helfen könnte: Sich vor dem Urlaub gut über den Ort informieren: Wie sind die Menschen, die Kultur und die Umgangsformen? Und anstatt mit genauen Vorstellungen in eine durchgeplante Woche zu starten, vielleicht eher spontan die Stadt auf eigene Faust erkunden.

Bildquelle: Rafael Kellermann Streit via Unsplash; CC0-Lizenz