Patchworkfamilie: Zwischen Kindern und Ex-Partnern

26/03/2023

Bis dass der Tod uns scheidet scheint schon lange nicht mehr angesagt, 39,9 Prozent beträgt die Scheidungsquote in Deutschland 2021. Zurück bleiben Singles mit gescheiterter Ehe, Trennungskindern und dem üblichen Chaos. Was, wenn du dich unwissend genau in dieses Chaos stürzt und dich verliebst?

Man nennt es „Patchworkfamilie“ und wahrscheinlich trifft es „work“ ganz gut. Mittlerweile scheint es längst nicht mehr wie im Märchen und doch hat die Vorstellung einer Stiefmutter noch immer etwas von der skrupellosen Märchenfigur. Doch trotzdem sind aufgrund der hohen Scheidungsquote Patchworkfamilien keine Seltenheit mehr. Schließlich haben auch Mama und Papa das Recht auf ein neues Leben mit einer neuen Liebe. Jedoch gaben innerhalb einer Umfrage 20 Prozent der befragten Eltern an, dass sie häufig aufgrund ihrer Kinder auf Ablehnung stoßen. Doch was, wenn du dich trotzdem auf eine Patchworkfamilie einlässt?

All Eyes on Kind

„Die Kinder sind da.“ – ein Satz, an den man sich noch gewöhnen muss, schließlich gab es im Leben davor niemanden, auf den man Rücksicht nehmen muss. Wahrscheinlich ist es das, was viele Menschen daran hindert, einen neuen Partner mit Kindern in sein Leben zu lassen. Man ist plötzlich eingeschränkter und trägt auch als kinderloser Partner eine große Verantwortung. Und dann die ewige Frage: Werden mich die Kinder mögen? Schließlich geben 35 Prozent der getrennten Eltern innerhalb einer Statistik an, dass die Kinder zu jeder Zeit im Mittelpunkt stehen. Eine weitere Hürde, die sich offenbart. Schließlich wirst du bei deinem/deiner Partner*in immer hinten anstehen. Und dann ist da noch der/die Ex-Partner*in. Was eigentlich ein No-Go ist, wird einem bei einer Patchworkfamilie regelmäßig begegnen: der oder die Ex. Es ist nicht zu verleugnen, dass der stetige Kontakt mit der gescheiterten Liebe für die neue Partnerschaft schwierig ist, aber so ist das nun mal als Patchworkfamilie.

Vom Single zur Patchworkfamilie

Eine Patchworkbeziehung ist nicht immer einfach – so viel ist klar. Jedoch ermöglicht sie einen Blick in eine potentielle gemeinsame Zukunft. In welcher anderen Konstellation ist es schon vorab möglich zu sehen, wie sich dein*e Partner*in als Elternteil schlägt? Und wann hat man sonst das Lachen von Kindern um sich, ohne auf einer Erziehungsmission zu sein? Schließlich muss man keine Elternrolle einnehmen, sondern kann einfach eine gute Freundschaft entstehen lassen. In einer Patchworkfamilie gibt es viele Hürden. Jedoch nach Überwindung dieser fühlt ihr euch, als könntet ihr gemeinsam Berge versetzen und darauf kommt es wohl zum Schluss an. Also traut euch und kämpft für eure Liebe, denn Patchworkfamilien lohnen sich.

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Bildquelle: Emma Bauso via Pexels; CC0-Lizenz