Welche Sprache wird als attraktiv wahrgenommen?

Welche Sprache hat den größten Sex-Appeal?

Ist es Französisch? Spanisch? Oder vielleicht doch eine ganz andere? Die Antwort auf die Frage, welche Sprache unser Herz am höchsten schlagen lässt, haben Linguist*innen der Sprachlern-App „Preply“ herausgefunden.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Um den „Sex-Appeal“ einer Sprache zu messen, haben sie in einem Experiment den Ruhepuls von insgesamt zehn erwachsenen Studienteilnehmer*innen gemessen. Daraufhin wurden ihnen (jeweils von Frauen als auch von Männern eingesprochene) Aufnahmen unterschiedlicher Anmachsprüche in 13 verschiedenen Fremdsprachen vorgespielt und die dabei auftretende Veränderung des Herzschlags gemessen. Je schneller der Herzschlag der Teilnehmer*innen in die Höhe schoss, desto verführerischer die Sprache, so die Linguist*innen. So ganz grundlos ist diese Annahme nicht, schließlich steigt unser Herzschlag, wenn wir Lust empfinden oder unser Gegenüber als attraktiv wahrnehmen.

Sieger und Verlierer

Die Tatsache, dass Französisch den ersten Platz auf so einer Liste belegen muss, ist für viele Menschen quasi in Stein gemeißelt. Diese Leute dürfte es also überraschen, dass es Französisch nur auf den dritten Platz geschafft hat! Den ersten Platz belegt Italienisch mit einer um 23 Prozent erhöhten Herzfrequenz, an zweiter Stelle schafft es das Portugiesische und auf dem vierten Platz befindet sich Griechisch. Die Schlusslichter bilden Chinesisch (um 17 Prozent gestiegene Herzfrequenz), Japanisch (15 Prozent), Deutsch (15 Prozent) und Holländisch (12 Prozent).

Wie viel sagen die Ergebnisse wirklich aus?

Dabei gilt es zu Bedenken, dass die Ergebnisse über den Sex-Appeal einer Sprache nur von zehn Personen stammen und daher nicht unbedingt repräsentativ sind. Sie ändern auch nichts an der Tatsache, dass Attraktivität allem voran Geschmackssache bleibt und damit subjektiv ist: Wenn es nach mir ginge, könnte man die Top 3 getrost in die Tonne treten – nichts für ungut – und stattdessen Chinesisch und Japanisch weitaus höher platzieren.

Welche Sprachen wir attraktiv finden und welche eher weniger, hängt unter anderem von den Sprachen in unserem Umfeld, unseren Erfahrungen und der Kultur um uns herum ab. Paris ist für viele Menschen das Sinnbild der Romantik und mit Italien verbinden wir meist Urlaub, Sommer, schöne Strände und malerische Landschaften.

Ein weiterer Grund, der bestimmte Sprachen attraktiver klingen lässt als andere, ist deren Zusammensetzung: Im Italienischen endet jede Silbe auf einen Vokal, was wir als melodischer und damit „attraktiver“ wahrnehmen. Sprachen wie Deutsch, die viele Konsonanten aneinanderreihen, werden als unmelodisch und damit weniger attraktiv wahrgenommen.

Schlussendlich ist es aber ziemlich egal, welche Sprache du sprichst: Viel wichtiger ist, wie du etwas sagst. Der Klang und die Tiefe deiner Stimme kann einen viel größeren Unterschied machen.

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Bildquelle: Foto von Vitaly Gorbachev via Pexels; CC0-Lizenz