Prokrastination: Diese Tipps helfen gegen Alltags-Aufschieberitis

Insgesamt 82 Prozent der Deutschen haben im Laufe ihres Lebens schon einmal gesundheitliche, finanzielle sowie berufliche Nachteile aufgrund von Prokrastination erlitten. Jene Felder, in denen am meisten prokrastiniert wird, umfassen medizinische Untersuchungen, Gesundheitsvorsätze, Sport und Finanzen. Wer also zum Beispiel schon lange vor sich herschiebt, mit dem Rauchen aufzuhören, ist mit diesem Problem wahrscheinlich nicht allein. Aber wieso prokrastinieren wir überhaupt und was lässt sich dagegen unternehmen?

Potenzielle Hintergründe

Bevor man nur sich wieder die Schuld dafür gibt, seine Pläne nicht befolgt zu haben, sollte man trotzdem nach möglichen Ursachen dafür suchen. Hinter Prokrastination steckt nämlich nicht immer nur ein Mangel an Disziplin, sondern auch reine Überforderung. Ein simples Beispiel für diesen Fall ist Sport. Viele Menschen fühlen sich oftmals zu unsportlich und möchten ihre künftigen Fitnesseinheiten entweder aus schlechtem Gewissen oder überschwänglicher Motivation heraus am liebsten direkt für jeden Tag der Woche einplanen.

Für manch eine*n mag dieses Konzept funktionieren. Doch insbesondere Anfänger*innen im Fitness-Bereich werden durch die plötzliche hohe Belastung schnell demotiviert. Nicht selten führt jene Überlastung zu aufschiebendem Verhalten oder gar dazu, dass man die eigens gesteckten Ziele revidiert. Ein weiterer Grund ist außerdem, dass bestimmte Vorsätze nicht auf den eigenen Lebensstil abgestimmt sind. Ein alleinerziehender Vater zweier Kinder kann besagte Sporteinheiten beispielsweise weniger oft in seinen Alltag integrieren als all die Fitness-Influencer*innen auf Instagram und Co.

Wer jedoch merkt, dass sich das Aufschiebe-Verhalten oft durch verschiedenste Situationen im Leben zieht, könnte von diesen Tipps Gebrauch machen.

Ansätze gegen Prokrastination

1. Step by Step

Wenn es darum geht, sich Gewohnheiten anzueignen oder große Projekte anzugehen, kann es sich als hilfreich erweisen, klein anzufangen. Um beim Fitness-Beispiel zu bleiben, stellt eine halbe Stunde Sport oder ein Spaziergang pro Woche bereits einen wichtigen Erfolg dar. Je nach Bedarf lassen sich die Zielsetzungen dann steigern, sollten die eigenen Kapazitäten aber nicht übermannen.

2. In den Flow kommen

Ein weiterer Tipp zur Vorbeugung oder Eingrenzung der Aufschieberei ist die Zeiteinteilung. Hat man einmal mit etwas begonnen, ist die wohl größte Hürde bereits überwunden. Denn gerade der Anfang einer anstehenden Sache gestaltet sich für uns meist besonders schwer, da augenscheinlich noch so viel Arbeitszeit vor uns liegt. Diesen Einstieg kann man sich selbst erleichtern, indem man sich zunächst etwa zehn Minuten anstatt eine Stunde für gewisse Aktivitäten vornimmt. In vielen Fällen werden daraus doch mehrere Minuten oder gar Stunden, in denen man einer Aufgabe nachgehen kann. Und selbst wenn nicht – allein in zehn Minuten lässt sich mehr erledigen als in keiner.