Soziales Faulenzen: Zusammen sind wir einzeln schwächer

Was für einen Unterschied kann ich bewirken?

Ingham und die heutige Forschung sehen Motivationsdefizite als Hauptursache für die sinkende Einzelleistung: In der Gruppe sticht die individuelle Leistung weniger deutlich heraus als die Gesamtleistung – wir geben uns daher selbst weniger Mühe. Dafür spricht auch, dass Social Loafing nur in Kontexten auftritt, wo die Einzelleistung unsichtbar ist. Beim Staffellauf etwa, wo die Zeiten der einzelnen Läufer*innen einsehbar sind und einen unmittelbaren Unterschied machen, lässt sich dieses Phänomen nicht erkennen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Selbsteinschätzung: Wenn ich meinen eigenen Anteil am Gesamtergebnis für weniger wertvoll oder hilfreich erachte, geht auch die Motivation den Bach runter.  

Motivation ist alles!

Ich kann also nur dann 100 Prozent geben, wenn ich auch wirklich das Gefühl habe, dass meine Anstrengungen nicht vergebens sind. Dazu muss ich mir erst bewusst werden, dass meine Leistung einen Unterschied macht: Wenn ich mich ganz gemütlich zurücklehne oder flapsig arbeite, dann wird sich das auch auf die Motivation meiner Teammitglieder niederschlagen – und auf das Ergebnis.

Das Gegenteil zum sozialen Faulenzen ist übrigens die „Social Facilitation“, also die „soziale Erleichterung“: Bei bekannter Einzelleistung findet hier bei leichten Aufgaben eine Leistungssteigerung statt, während bei schweren Aufgaben ein Leistungsabfall bemerkbar ist.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz