Römisches Reich: Warum „echte Männer“ so oft daran denken

Römisches Reich: Laut einem aktuellen Social-Media-Trend denken offenbar viele Männer ziemlich oft genau darüber nach. Wir verraten euch, was sich hinter dem Trend verbirgt und warum er so kontrovers ist.

Wie oft denkst du über das Römische Reich nach? An Gladiatorenkämpfe, Soldaten und Julius Cäsar? Wenn du dich jetzt fragst, was diese Frage soll, dann solltest du mal deinem Kumpel, Freund oder Vater diese Frage stellen. Der neue TikTok-Trend „Roman Empire“ zeigt nämlich: Auch wenn es fast 2.000 Jahre her ist, dass das Römische Reich den historischen Höhepunkt seiner Macht erreicht hat, denken viele Männer immer noch darüber nach – und zwar ziemlich oft.

Der „Roman Empire“-Trend einfach erklärt

Der neue Social-Media-Trend „Roman Empire“ fordert Frauen dazu auf, die Männer in ihrem Leben zu fragen, wie oft sie an das alte Rom denken. Das Ergebnis: Das Römische Reich geht vielen Männern wöchentlich durch den Kopf, einigen sogar täglich. Oder mehrmals am Tag – zur Überraschung und Verwirrung ihrer Liebsten. Die Antworten sind auch allesamt ernst gemeint. Viele Männer versuchen, ihre Antwort zu rationalisieren – oder verstehen nicht, wieso ihre Antwort für andere vielleicht komisch klingen könnte. Die Römer habe viele Dinge erfunden oder perfektioniert. Warum sollte man also nicht häufiger pro Woche an das Römische Reich denken?

Der Trend hat sich auf TikTok wie ein Lauffeuer verbreitet. Unter dem Hashtag #RomanEmpire fragen etliche Nutzer*innen ihre Partner, wie oft sie an das Römische Reich denken. Die zahlreichen Videos auf TikTok wurden offenbar von einem schwedischen Geschichts-Influencer namens Artur Hulu ins Leben gerufen. Im Internet ist Hulu als „Gaius Flavius“ bekannt. Dort postet er Videos von sich als römischer Legionär und führt Comedy-Sketche als Gladiator auf. In einem Instagram-Beitrag schrieb Hulu: „Meine Damen, viele von euch wissen nicht, wie oft Männer an das Römische Reich denken. Ihr werdet von ihren Antworten überrascht sein!“

Warum ist der Trend zum Römischen Reich so umstritten?

Wie bei fast jedem Social-Media-Trend sind auch die Memes zum Römischen Reich nicht unumstritten. So haben einige Creator*innen festgestellt, dass die Mehrheit der Männer, die sich für das Römische Reich zu begeistern scheinen, weiß sind und ein viel geringerer Prozentsatz der nicht-weißen Befragten mit ebenso viel Eifer antwortet. Der TikTok-Account „The J Family“ bemerkte: „Ich glaube, dieser Trend funktioniert nur bei weißen Männern“, nachdem ihr Mann auf die Frage mit „Das Nicki Minaj-Album?“ geantwortet hatte.

Wenn man sich das Männlichkeitsbild des Römischen Reiches anschaut, sieht man natürlich auch einen Trend hin zu einer eher toxischen Männlichkeit. So kritisiert Harper’s BAZAAR, dass der Trend die Ängste um Männlichkeit und Maskulinität in unserer angeblich gleichberechtigten Gesellschaft offenbare.