Römisches Reich: Warum „echte Männer“ so oft daran denken

Das Römische Reich werde in Museen und Geschichtsbüchern als eine Ära dargestellt, in der wohlhabende Männer an Gladiatorenkämpfen teilnahmen, in denen einzig und allein Brutalität und körperliche Kraft entscheidend waren. Auch wurde das Römische Reich als eine große, speziell „weiße“ Macht verewigt. Und das, obwohl Historiker*innen beweisen konnten, dass die damalige Bevölkerung ebenso vielfältig war wie unsere.

Das soll nicht heißen, dass dein Vater, dein Kumpel oder dein Partner etwas aktiv falsch macht, nur weil er regelmäßig an das Römische Reich denkt. Schließlich ist das Erbe des Römischen Reiches tatsächlich ziemlich groß: Fußbodenheizungen, Pflasterstraßen, das lateinische Alphabet oder auch Filme wie „Gladiator“ könnten Gründe dafür sein, weshalb die männlichen Personen in deinem Umfeld oftmals an diese historische Epoche denken.

Es ist dennoch offensichtlich, dass sich die Darstellung der Geschichte der Römer immer auf „starke“ und innovative Männer, Krieger und eine patriarchalische, hierarchische Gesellschaft konzentriert hat. Die Fokussierung auf solche Themen ist zur heutigen Zeit leicht beunruhigend: Man denke nur an den Ruhm von Andrew Tate oder die Rückkehr der traditionellen Hausfrau („Tradwife“) in den sozialen Medien.

Vielleicht weist der Trend also auf ein tiefer liegendes Problem hin. Vielleicht ist er aber auch gar nicht so tiefgründig und am Ende nur ein weiterer absurder Trend, der schnell wieder verschwindet.

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Bildquelle: Mohamed Hassan via Pixabay; CC0-Lizenz