Mann macht Selfie

Warum sehen wir auf Selfies so anders aus?

Ein großartiges Erlebnis mit den Freund*innen, ein schnelles Selfie und… die Ernüchterung. Bin ich wirklich so unfotogen? Im Vergleich zu den eigenen Freund*innen scheint es so, auch wenn die natürlich das Gegenteil behaupten. Und damit haben sie vermutlich auch recht. denn wir sind deutlich fotogener als wir denken. Aber woran liegt das? Vor allem zwei Gründe dürften dabei eine Rolle spielen. 

Mere-Exposure-Effekt

Der Mere-Exposure-Effekt wurde 1968 vom US-amerikanischen Psychologen Robert Zajonc definiert. In seiner Untersuchung ließ er Proband*innen chinesische Schriftzeichen betrachten. Einige der Zeichen waren dabei häufiger vertreten als andere. Keine*r der Proband*innen war dazu in der Lage, sie zu verstehen. In einer anschließenden Befragung sollten die Teilnehmer*innen angeben, für wie positiv sie die Bedeutung der verschiedenen Zeichen hielten. Dabei fiel auf, dass Zeichen, die den Proband*innen öfter gezeigt wurden, unabhängig von ihrer wahren Bedeutung als deutlich positiver eingestuft wurden. Zeichen, die seltener oder gar nicht gezeigt wurden, wurden negativer assoziiert. Daraus leitete man die Kernaussage des Mere-Exposure-Effektes ab: Allein die wiederholte Wahrnehmung einer anfangs neutralen Sache sorgt dafür, dass wir sie mit der Zeit positiver bewerten. Aber was hat das mit unserem Selfie zu tun?