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„Always on“: Wie wir trotz Social-Media-Job unsere mentale Gesundheit nicht vergessen

Ein Tipp des Teams, das hauptsächlich aus Verlagsmenschen besteht, für berufsmäßige „Social Media Channel Manager“: „Wichtig sind eigene Räume, um sich von der Arbeit abzugrenzen. Darum sind auch Co-Working-Spaces – zu fairen Preisen – so wichtig. Nicht jeder kann sich ein Büro anmieten. Der Austausch mit anderen kann zudem nicht nur ablenken, sondern auch kreativ befruchten.“

Noch mehr Ratschläge bekommen wir von Roni Lacerda, der das Yogastudio „The Sanctuary“ in München gehört. Auf ihrem eigenen Social-Media-Kanal gibt sie Einblicke in ihre Arbeit als Yogalehrerin, auch der Kanal des Studios ist wunderbar kuratiert.

Sie bewegte das Thema sehr – und kreierte den dreimonatigen Onlinekurs „Making friends with your mind“, der im Herbst an den Start gehen wird.

„Wir fühlen immer dann Stress und Ab- oder Niedergeschlagenheit, wenn sich unser Nervensystem nicht in Balance befindet. Es gibt hierfür unterschiedlichste Anzeichen; aus meiner Erfahrung als Yogalehrerin und Coach sind jedoch einige besonders oft genannt. Du fühlst dich permanent überfordert oder richtig erschöpft? Ziemlich eindeutige Anzeichen für zu viel auf der Platte. Bist du ständig gereizt, kannst schlecht zuhören und bist fahrig? Auch das können Anzeichen dafür sein, dass es an der Zeit ist dir eine Auszeit zu nehmen. Auch Schlafprobleme und/oder das Gefühl, von dir selbst abgeschnitten zu sein, dich nicht mehr richtig zu ‚spüren‘, kann Anzeichen für zu viel Input von außen sein. Weniger bekannt ist, dass chronische Schmerzen, Angstzustände und auch extreme Gelüste auf Sport, Ablenkung, Essen oder Alkohol Anzeichen dafür sein können, dass deine Grenzen überschritten werden“, erklärt Roni. „Auch, wenn es dein Job ist, am Ende des Tages bist du der Hauptakteur in deinem Leben. Du hältst dein Steuer in der Hand.“

Ronis Top 7 wertvolle Abschalttipps – auch für nicht-berufliche User

1. Die erste und die letzte Stunde des Tages ist das Handy aus. IMMER. Das ist die wichtigste Regel.

2. Ich nehme mir am Tag zweimal fünf Minuten Zeit bewusst zu Atmen. Stelle einen Wecker und atme gleichmäßig in Bauch und Zwerchfell ein und aus. Vier Takte ein, vier Takte aus.

3. Ich bewege mich jeden Tag einmal richtig. „To break a sweat once a day keeps the doctor away.“

4. Ich gehe einmal pro Monat alle meine Verbindungen auf Social Media durch und mache mir bewusst, welche Gefühle sie in mir auslösen. Nehme mir Zeit hierfür. Die Kanäle, die mich stressen, verunsichern, ärgern und nerven, schalte ich ab. Hier gehört etwas Übung dazu, da man oftmals nichts verpassen möchte (FOMO Alert).

5. Nach jeder Stunde am Bildschirm gibt es fünf Minuten „in die Ferne schauen“. Wörtlich. Die Augen müssen sich entspannen. Du fokussierst einen Punkt, der möglichst weit weg ist und hältst den Blick für zwanzig bis dreißig Sekunden auf diesen Punkt gerichtet. Dann lass deine Augen die restliche Zeit schweifen. Kein Buch, kein Handy, kein Zettel. Der Blick geht aus dem Fenster, weg vom Schreibtisch.

6. Übe dich darin, weniger darauf zu geben, was im Außen passiert. Interessieren dich andere Meinungen WIRKLICH? Was ist WIRKLICH bedeutsam? Lerne – und hierzu gehört viel Übung in der Achtsamkeitspraxis – nach Innen zu schauen, deine eigene innere Landschaft zu erforschen. Sie ist mit Sicherheit viel schöner und wesentlich interessanter als alles, was im Außen ist.

7. Leiste dir bewusst Angebote, die dir bei all dem helfen: Coaching, Yoga, Achtsamkeitskurse, Therapie.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz