Was ist eigentlich aus dem Sparbuch geworden?

Fast jeder von uns hatte eins in der Kindheit: das Sparbuch. Zusammen mit den Eltern oder der Oma zahlte man darauf die lange angesparten Groschen aus dem Sparschwein oder das Taschengeld ein. Doch was ist eigentlich aus diesem Relikt geworden? Und wie spart man heute am besten?

 

Das digitale Sparen

 

Es ist zur Kindheitserinnerung geworden: Das Sparbuch, wie wir es kennen, gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Die Banken haben auf eine digitale Abwicklung der Geldanlagen umgestellt. Heute haben die Kinder eine Karte für ihr Sparkonto, kein antiquiertes Heft mehr. Abhebungen und Einzahlungen finden mithilfe der Bankkarte statt. Bei vielen Banken kann dies auch am Automaten funktionieren. Doch diese Sparkonten eignen sich kaum, wenn sich unsereins einmal etwas zurücklegen möchte, zum Beispiel als Notgroschen oder für die geplante Weltreise.

 

Tagesgeldkonten – die neuen Sparbücher

 

Im Gegensatz zum herkömmlichen Sparkonto sind die Zinsen bei Tagesgeldkonten noch attraktiv genug und werden pro Quartal ausgezahlt. Somit wird dem Sparer tatsächlich mehr geboten als eine reine Geldaufbewahrung, die er ja auch auf seinem Girokonto haben könnte. Tagesgeldkonten haben keine Mindestlaufzeit und meist auch keine Mindesteinlage. Auf das Geld kann täglich zugegriffen werden, ganz im Gegensatz zu Festgeldkonten, die eine feste Laufzeit haben, in der nicht über das Geld verfügt werden kann. Damit eignet sich das Tagesgeldkonto besonders, um einen Notgroschen, z. B. ein bis zwei Monatsgehälter, zurückzulegen oder für eine kurzfristige Sache, z. B. den neuen Fernseher zu sparen. Zudem verfügen die Tagesgeldkonten über eine gewisse Einlagensicherung, die relativ unabhängig von den Finanzmärkten ist. Mehr dazu u. a. hier.

 

Girokonten sind keine Sparkonten

 

Wir müssen noch einiges in Sachen Sparen lernen. Die meisten von uns lassen ihre Reserven auf dem Girokonto versauern, kann man doch dort schnell darüber verfügen. Auf dem Girokonto kann zwar die Bank mit dem Geld arbeiten, wir bekommen jedoch keine Zinsen dafür. Etwas mehr kann man also schon aus seinem Geld machen. Wie sehr wir Deutschen, denen das Sparen immer nachgesagt wurde, wirklich noch lernen müssen, erklärte Finanzprofessor Andreas Hackethal kürzlich der FAZ.

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