Großstadt Studie Eigenlogik

Studie: Daran erkennst du, welche Stadt wirklich zu dir passt

 

Main-Patrioten vs leidenschaftliche Dortmund-Fans

 

Auch die Identifikation von Dortmundern und Frankfurtern mit der eigenen Stadt wurde untersucht. Dazu untersuchten Literaturwissenschaftler in Kriminalromanen nach typischen Erzählmustern und stießen vor allem auf statistische Unterschiede: In Dortmund-Krimis taucht der Name der Stadt pro Million Wörter 108-mal auf, in Frankfurter Thrillern tatsächlich gleich 285-mal. Die Forscher werteten ihre Erkenntnisse als mögliches Indiz dafür, wie intensiv sich die Einwohner über ihre Stadt definieren. Weitere Untersuchungen von Zeitungsartikeln und offiziellen Dokumenten zeigten, dass Frankfurter gerne als „Bürger und Bürgerinnen“ bezeichnet werden. Sie betrachten ihre Heimat als die einzig wahre Heimat ihre Einwohner, während Dortmunder sich viel mehr mit ihrem Fußballverein als der Bürgerschaft identifizieren.

Auch Problembehandlungen variieren von Stadt zu Stadt: Frankfurter verklären Probleme häufig oder deuten sie einfach um, Staus werden beispielsweise als Indiz dafür gewertet, dass die Stadt eben ein beliebter Wirtschaftsstandort mit vielen Pendlern ist. Dortmunder resignieren dagegen sehr schnell und sind häufig der Meinung, dass sich Schwierigkeiten nicht mal eben aus der Welt schaffen lassen. Dafür existiert in Dortmund ein stark ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, das sich vor allem in ihrer unvergleichlich leidenschaftlichen Stadion-Feierei wiederspiegelt.

Als die Bewohner befragt wurden, welchen Menschentypen sie ihrer Stadt zuordnen würden, bestätigten sich die obigen Ergebnisse. Frankfurt wäre den Aussagen zufolge eine charismatische Diva, die gerne im Rampenlicht steht, Dortmund hingegen schlicht, aber warmherzig. Natürlich sind pulsierende Großstädte viel zu komplex, um ihre komplette Eigenlogik mittels Studien erfassen zu können. Und trotzdem – es sind Erkenntnisse, die wir vor allem dann nicht außer Acht lassen sollten, wenn wir kurz vor einem Umzug stehen. Sie könnten uns vor einem Schritt bewahren, den wir später bitter bereuen.

 

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Bildquelle: unsplash.com