Studie: Social Media-Dauerfeuer ist nicht schuld am Stress

Von Gidon Wagner

Ob mit Computer, Smartphone und mobilem Internet oder per digitaler Uhr, technologische Neuerungen haben unser Leben verändert und wurden zu täglichen Begleitern. Waren es vor einigen Jahren noch Anrufe und SMS, dominiert heute Social Media und WhatsApp den Alltag vieler Menschen. Der regelmäßige Blick auf Facebook, Instagram und Twitter gehört für viele fest dazu. Unbegrenzte Kommunikation zum Nulltarif ist kein Luxus mehr, sondern normal. Selbst im Ausland ist ständige Erreichbarkeit wichtig. Das findet man schon mal stressig. Viele Menschen sind der Meinung, dass ihre ständige Erreichbarkeit und der digitale Alltag mehr Stress verursachen und ungesund sind. Das digitale Fasten, auch “digital detox” genannt, ist für viele die neue Art von Luxus in einem allzeit vernetzten Leben. So mancher versucht dann, nicht mehr so viel Zeit in sozialen Netzwerken zu verbringen und sich “digital frei” zu machen.

 

Mehr Stress kommt nicht automatisch mit dem Internet

 

Dass sich der Stresspegel durch die permanente Verbindung zum Internet und anderen Nutzern erhöht, hat eine Studie aus den USA aber nun widerlegt. Gemeinsam fanden das “Pew-Foschungszentrum” und die “Rutgers Universität” in New Jersey heraus, dass sich der Stresspegel nicht unterscheidet, egal, ob Nutzer regelmäßig online sind oder nur selten.

 

Auf Frauen kann das Netz sogar beruhigend wirken

 

Wie die Forscher herausfanden, soll die Nutzung von sozialen Netzwerken, Foto-Plattformen und Kommunikation übers Internet auf Frauen sogar beruhigend wirken und Stress abbauen. Die Wissenschaftlicher erklären, dass es das eigene Wohlbefinden steigere, andere am eigenen Leben teilhaben zu lassen.

In bestimmten Fällen werde Facebook aber doch zum Stressfaktor: zum Beispiel dann, wenn wir unmittelbar an traumatischen Erfahrungen enger Kontakte teilhaben, die wir auch im echten Leben kennen. Nicht fehlen darf nach so einer Studie außerdem die obligatorische Warnung der Forscher, zwischenmenschliche Kontakte durch digitale Beziehungen zu ersetzen.

Bildquelle: Robert Couse-Baker unter CC BY 2.0