Süchtig nach Schönheits-OPs: Wenn es nicht bei einem Eingriff bleibt

„Ich habe was machen lassen!“

Während Schönheitsoperationen bis vor einigen Jahren vorrangig in prominenten Kreisen, Film und Fernsehen gängig waren, begegnet man heute auch ganz normalen Menschen auf der Straße, die mehr oder weniger offensichtlich eine Schönheitsoperation durchlaufen haben. Während das früher verpönt war, ist es heute gesellschaftlich akzeptiert oder sogar angesehen. Unterstützt von Social Media und Reality-TV haben sich die gesellschaftlichen Vorurteile gewandelt, das Thema ist kein Tabu mehr.

Verzerrte Wahrnehmung

Auf Instagram und TikTok begegnen uns überall scheinbar perfekte Menschen, die unrealistische Schönheitsideale fördern. Unzählige bearbeitete Fotos und Gesichter mit Beauty-Filtern werden von unserem Gehirn so gespeichert, als sähe so die Wirklichkeit aus. Unser ungefiltertes Spiegelbild kann im Vergleich dazu nur verlieren. Das Idealbild verschiebt sich zu einer künstlichen Version des Körpers, einem Standardgesicht – glatt, symmetrisch und leer. Doch was passiert, wenn eine künstlich geschaffene „Schönheit“ normalisiert wird? Die Gefahr: Wenn Schönheitsstandards auf natürlichem Weg nicht erreicht werden können, werden künstliche Eingriffe notwendig, um dem Ideal zu entsprechen.

„Die neue Natürlichkeit wird eine hergestellte sein“

(Ada Borkenhagen, Medizinerin)

Die Vorstellung von Schönheit war lange Zeit vom Natürlichkeitsideal geprägt. Frauen sollten möglichst schön aussehen, aber am liebsten nichts dafür getan haben. Wer Falten wegmachen ließ, hat das heimlich gemacht. Diese Zeiten sind vorbei. Junge Menschen verändern ihre Körper mit Stolz und drastischer als frühere Generationen. Der Körper gilt nicht mehr als gegeben, sondern als etwas, was nach Belieben gestaltet werden kann.