SWISS. Bild: Sony Music Germany

Swiss im Interview: „Linksradikaler Schlager“

Nachdem wir schon einen ersten Vorgeschmack auf das neue Werk des Punkrockers und Rappers erhaschen konnten, der sich – zumindest für dieses Projekt – dem Schlager zugewandt hat, kommt nun die ganze EP. Trotz Soundwechsel bleibt sich Swiss aber in einer Sache treu, nämlich bei seinen Texten.

Wir haben mit Swiss, Frontmann der Band Swiss und die Andern über „linksradikalen Schlager“ gesprochen, die Hintergründe zur EP und wie sich Künstler*innen durch politische Statements abgrenzen können.

ZEITjUNG: Von Rap zu Punkrock und jetzt zu Schlager – wie bist du auf die Idee für diese EP gekommen? Hörst du auch privat Schlager?

Swiss: Ich höre tatsächlich sehr oft Schlager, ich hab schon vieles vom 70er, 80er Schlager mitgenommen. Und dann war da natürlich noch Corona – sonst hat man nicht so viel Zeit. Die Idee schwirrt schon seit ein paar Jahren herum, jetzt hatte ich auch die Zeit dazu.

Z: Es war wohl schon von Anfang an klar, dass es „linker Schlager“ wird. Wer sich deine Musik anhört, merkt bzw. weiß ja, dass es sehr oft um politische und gesellschaftliche Themen geht. Welche Rolle genau spielt deine Einstellung in deiner Musik?

S: Ich würde sagen, ich bin ein links denkender Mensch und die politische Einstellung ist, wie ich finde, auch ein großer Teil von dem, was einen Menschen ausmacht. Es heißt, man lernt Menschen zweimal kennen: „Einmal als Privatperson und einmal als Herdentier“. Und gerade im Bezug des Herdentieres finde ich es schon wichtig, auch zu sagen, von was für einer Gesellschaft man überzeugt ist. Ich versuche das zu machen, ohne politische Musik in dem Sinne zu produzieren. Ich möchte natürlich schon, dass die Leute hören, was ich zu sagen habe, aber sie sollen nicht mit Politik zugeballert werden.