Eine Frau wurde geimpft.

Reisen mit dem digitalen Impfausweis: So geht’s

Seit dem 14. Juni 2021 braucht es kein kleines gelbes Heft mehr, um nachzuweisen, dass man vollständig geimpft ist. Besonders praktisch, wenn man beschließt, in den Urlaub zu fahren und keine Lust auf lästigen Papierkram hat. Ab dem 1. Juli 2021 gilt das digitale Impfzertifikat nun auch europaweit. Trotzdem funktioniert der digitale Impfpass noch nicht überall. Wo ihr hinreisen könnt und ob ihr mit jeder Impfung in jedes Land einreisen dürft, haben wir für euch zusammengefasst.

Mit dem Digitalzertifikat erhaltet ihr die Bestätigung, entweder gegen das Coronavirus geimpft oder von Corona genesen zu sein. Der digitale Impfausweis ist keine Pflicht und eher als Ergänzung zu dem gelben Impfheft gedacht. Normalerweise wird das Impfzertifikat mittels eines QR-Codes in einer App auf dem Smartphone hinterlegt und in Arztpraxen, Impfzentren oder Apotheken ausgestellt. Da man viel eher an sein Smartphone als an das eigene Impfheft denkt, stellt die digitale Umstellung für viele eine Erleichterung dar, insbesondere wenn bald die Urlaubssaison startet.

Grundsätzlich existieren für alle EU-Länder die technischen Voraussetzungen, die benötigt werden, um das Einreisen mit einem digitalen Impfpass zu ermöglichen. Trotzdem gibt es einige Staaten, bei denen erst in einem Monat die Umsetzung vollends ausgereift ist. Länder wie Irland, Malta, die Niederlande, Rumänien, Schweden, Ungarn, Zypern und die Schweiz können zwar theoretisch auf das EU-Gateway zugreifen – über das die Signaturschlüssel der einzelnen Länder überprüft werden können – werden voraussichtlich jedoch erst im August praktischen Zugriff auf die Plattform erhalten.

Nach Angaben der EU-Kommission sind bislang Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Spanien und Tschechien sowie die Nicht-EU-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen in der Lage, alle Voraussetzungen für eine reibungslose Einreise mit dem digitalen Impfzertifikat zu ermöglichen. Darüber hinaus haben die EU-Mitgliedsstaaten bestätigt, dass bei der Einreise mit einem digitalen Impfpass die Quarantäne- und Testpflicht nicht gilt. Ob der digitale Ausweis ausreicht, um öffentliche Veranstaltungen, Einkaufszentren oder Regionen, die stark von Coronainfektionen betroffen sind, besuchen zu können, entscheidet jedes Land eigenständig. Am besten informiert ihr euch im Vorfeld, welche spezifischen Bestimmungen für das Land gelten, das ihr bereisen wollt. Nicht zuletzt, weil in manchen Ländern auch vollständig geimpfte oder genesene Personen bestimmte Beschränkungen einhalten müssen. Deutschland hat aufgrund der Delta-Variante eine 14-tägige Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Portugal, Großbritannien und Russland angeordnet – egal ob genesen oder vollständig geimpft.

Offen bleibt die Frage, ob Personen, die mit dem russischen Impfstoff Sputnik V geimpft worden sind, problemlos einreisen können, da grundsätzlich nur in der EU zugelassene Impfstoffe anerkannt werden. Deutschland hat sich das Recht vorbehalten, Menschen, die den russischen Impfstoff erhalten haben, nicht als vollständig geimpft anzusehen, diese Einreisenden müssen dementsprechend einen negativen Corona-Test vorweisen.

Obwohl die meisten Mitgliedsstaaten technisch soweit ausgestattet sind, um eine problemlose Einreise für Urlauber*innen zu garantieren, ist es ratsam, sicherheitshalber das Impfheft im Koffer zu verstauen. Falls es zu unerwarteten Problemen mit dem digitalen Impfzertifikat kommt, seid ihr auf der sicheren Seite und könnt euren Urlaub in vollen Zügen genießen.

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Bildquelle: CDC auf Unsplash; CC0-Lizenz