Wie wirkt der Corona-Impfstoff im Körper?

In Deutschland wurden bereits mehrere Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen und das Impfen von Risikogruppen hat bereits begonnen. Doch viele Menschen hadern noch und befürchten Impfschäden. Welche dieser Ängste sind begründet und wie wirkt die Impfung auf lange Sicht?

Die Rettung aus der Pandemie scheint greifbar, doch noch herrscht bei einem großen Teil der Bevölkerung Skepsis dem Impfstoff gegenüber, andere wollen sich gar nicht impfen lassen. Da muss sich gar nicht der Hardcore-Impfgegner dahinter verbergen, denn am häufigsten ist es die Sorge vor gefährlichen Nebenwirkungen, die viele warten lässt. Um näher auf die Folgen, möglichen Komplikationen und die Wirkung von Impfstoffen eingehen zu können, müssen wir uns zu aller erst vor Augen führen, welche Impfstoffe verwendet werden. Die verschiedenen Impfstoffe funktionieren teils nämlich auf unterschiedliche Art und Weise.

Welche Impfstoffe haben wir?

Zurzeit sind die Impfstoffe Cominarty von Pfizer und Biontech, mRNA-1273 des Herstellers moderna und zuletzt auch Astrazeneca, welcher aufgrund von Kontroversen rund um seine Wirksamkeit bei Senioren nur bedingt für solche genehmigt wird, in Deutschland und der EU zugelassen. Die Impfungen von Pfizer/Biontech und moderna funktionieren beide auf der mRNA-Basis. Im Interview mit der ZEIT erklärt Infektiologe Leif Erik Sanders, wie solche Impfstoffe arbeiten und warum diese, entgegen der Angst einiger, keine Änderungen an unseren Genen vornehmen:

„Es ist mir immer wichtig zu betonen, dass das keine Gen-Impfstoffe sind. Unsere Gene bestehen aus DNA. RNA hingegen ist nur ein Bauplan, der benutzt wird, um Eiweiße herzustellen, im Falle der Coronavirus-Impfung das Stachelprotein des Virus. Dieser Bauplan ist nur für kurze Zeit in der Zelle verfügbar und wird dann abgebaut. Unsere Zellen sind zu jeder Zeit voll mit diesem Bauplan. Und weil die Zellen sich ständig an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen müssen, ist es wichtig, dass die gebildete RNA auch schnell wieder abgebaut wird. Niemand muss also Angst haben, dass der Impfstoff einfach im Körper bleibt.“

Leif Erik Sanders, Infektiologe