Faces behind the voices Titelbild

Faces Behind The Voices: „Ich raube Filmliebhabern die Illusion!“

Die größte Kunst bei der Synchron-Regie ist ja aber, die Message und die Witze vom Englischen ins Deutsche zu holen. Vieles ist im Deutschen einfach nicht lustig, wie bei den Simpsons, Southpark oder Family Guy. Ein riesiger Nachteil kann es aber tatsächlich sein, wenn man Schauspieler unterschiedlich spricht. Robert Downey Jr.’s Stimme wurde in der Iron Man Verfilmung umbesetzt. Da ging sehr viel verloren und ich habe ihn auf Englisch angeschaut, um den Charakter zu erhalten.

Du meintest vorher, viele Sprecher wollen lieber anonym bleiben. Was war deine Erfahrung mit ihnen, als du sie dann vor deiner Kamera hattest?

Ich hätte ja wirklich gerne noch mehr fotografiert, aber viele meinten, sie wollen nicht in den Vordergrund und die Illusion ankratzen lassen. Nahezu alle sind gelernte Schauspieler, stehen auf Theaterbühnen und vor der Kamera. Viele junge Sprecher kommen aus Schauspiel- oder Synchronsprecherfamilien. Es ging mir deswegen einfach nicht in den Kopf, dass sie anonym bleiben wollen. Dann meinte aber irgendwann der erste Sprecher: „Nein, wir WOLLEN erkannt werden, wir finden das gut!“. Viele sind jetzt bei den Portraits und Interviews dabei, weil die anderen auch dabei sind. (lacht).

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