Vor Gericht: Till Lindemann verliert gegen Shelby Lynn

Till Lindemann und seine Anwälte versuchen stetig, Aussagen mutmaßlicher Opfer zu zensieren und somit weitere Vorwürfe zu unterschlagen. Im Rahmen eines aktuellen Gerichtsverfahrens forderte Till Lindemann erneut die Anordnung einer Unterlassungserklärung – dieses Mal gegen die Irin Shelby Lynn. Das Landgericht Hamburg hat den Antrag allerdings zurückgewiesen.

Eindämmung der Behauptungen

Derzeit gehen die Anwälte Schertz Bergmann gerichtlich gegen die Publizierung diverser Anschuldigungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann vor. Im Zuge vergangener Urteile des Landgerichts Hamburg mussten einige Nachrichtenportale, wie beispielsweise der Spiegel, Berichterstattungen abändern bzw. kürzen. Auch die YouTuberin Kayla Shyx sprach in einem Video über ihre Erfahrungen auf einem Rammstein-Konzert im vergangenen Jahr. Sie musste ebenfalls mehrere Aussagen aus besagtem Video entfernen.

Ähnlich sind die Rechtsanwälte gegen Shelby Lynn vorangegangen. Jedoch blieb dieser Versuch erfolglos. Am 22. Mai 2023 hatte die junge Frau ein Konzert der Musikgruppe in Vilnius besucht. Daraufhin veröffentlichte sie Vorwürfe gegen Lindemann auf Sozialen Netzwerken wie Instagram und Co. Sie sagte unter anderem gegenüber BBC aus, dass ihr Drogen in den Drink gemischt worden seien. Damit löste sie eine weitgreifende #MeToo-Debatte über die Band aus, in der sich bis heute viele weitere potenzielle Opfer zu Wort gemeldet haben.

Zuspruch für Shelby Lynn

Doch nun beantragten Lindemanns Anwälte, dass Shelby Lynns Behauptung, ihr seien Drogen in den Drink gemischt worden, untersagt werden soll. Während des Prozesses entgegnete die Frau, dass sie Till Lindemann mit ihren Aussagen auf Twitter und Instagram nicht persönlich beschuldigt habe. An manchen Stellen sei sie von BBC zudem falsch zitiert worden. Sie habe zuletzt auch klargestellt, nicht zu wissen, wann und auf welche Weise ihr Drogen eingeflößt worden seien. Dementsprechend ginge die Schlussfolgerung von Außenstehenden, dass der Sänger an der Drogenvergabe beteiligt gewesen sei, nicht auf sie zurück.

Drei von Shelby Lynns Aussagen in Verbindung mit dem Rammstein-Konzert im Mai wurden in dem Verfahren angefochten. Laut Gericht stellen zwei der Behauptungen lediglich wertende Konklusionen dar und keine Verdachtsäußerungen. Die letzte Aussage sei nicht auf sie zurückzuführen. Ausschließlich Dritte zogen in Erwägung, dass Lindemann involviert war, was die Verabreichung der Drogen betraf – nicht die Irin selbst. Entsprechend dieser Argumentation hat die Kammer den Antrag abgelehnt.

Gleich weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram

Bildquelle: Sven Mandel, Joey Kelly, Till Lindemann – 2017287140954 2017-10-14 Buchmesse – Sven – 1D X MK II – 462 – B70I9284, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)