Mann liegt auf dem Boden mit einem Schreibheft über dem Gesicht

Die Angst vor dem leeren Blatt: Tipps gegen Schreibblockaden

Bei zu hohen Erwartungen oder auch Versagensängsten kann es helfen, sich selbst ein bisschen anzuflunkern und zu sagen: „Ich kritzele jetzt einfach schnell irgendwas, das ich dann eh nicht verwende.“ Oft ist das, was dabei herauskommt, gar nicht so schlecht und man kann es mit etwas Überarbeitung doch verwenden. Und wenn nicht, ist man zumindest etwas ins Schreiben gekommen und hat die sogenannte Angst vorm leeren Blatt ein Stück weit überwunden. 

Im Schreibblockaden-Seminar haben wir dafür eine Methode gelernt, die dieses Drauf-los-Schreiben erleichtern soll: Die Zeit wird gestoppt auf eine oder auch fünf Minuten und in dieser Zeit muss durchgehend geschrieben werden – was ist dabei völlig egal: wie das Wetter ist, was man gegessen hat, warum man nicht schreiben möchte oder wenn gar nichts geht einfach immer wieder „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll.“ Wichtig ist nur, den Stift nicht abzusetzen. Ist die Schreibblockade etwas weniger stark ausgeprägt, kann man sich auf diese Weise einen ersten Überblick darüber verschaffen, was man eigentlich sagen will. Man schreibt alles auf, was einem spontan zu dem Thema einfällt, ohne zu überlegen: Ist das wichtig oder hört sich das gut an? Anhand dieses ersten Brainstormings kann man anschließend ein Konzept entwickeln.

Konzepte und Pläne können das Schreiben auch enorm erleichtern. Oft ist man durch eine ungenaue Vorstellung von dem was man machen will völlig überfordert und weiß nicht, wo man anfangen soll. Anstatt sich zu sagen: „Ich schreibe diese Woche meine Seminararbeit“, bricht man die Aufgabe in möglichst kleine Teilaufgaben herunter und schreibt sich diese auf. Im nächsten Schritt kann man sich dann überlegen, wie lange man für welche Aufgaben braucht und festlegen, wann man sie erledigen möchte (wichtig: Puffer einplanen!). So kann man sich während des Schreibens an einer To-do-Liste entlanghangeln und sich auf kleine Aufgaben konzentrieren anstatt aufs große Ganze.

Wie die meisten Dinge ist auch Schreiben schlicht Übungssache. Wenn das Schreiben zur Gewohnheit wird, verliert es schnell an Schrecken und wird weniger mit Druck- und Prüfungssituationen assoziiert. Auch hier gilt: Was du schreibst, ist zweitrangig. Ob Tagebuch, Liebesbriefe, Google-Bewertungen oder BTS-Fanfiction – wichtig ist, es macht Spaß und kostet nicht zu viel Überwindung.

Seminare wie das genannte werden an vielen Universitäten angeboten und oft gibt es auch die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen.

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Bildquelle: Unsplash; CCO-Lizenz